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Mecklenburg-VorpommernStaatssekretär: Ost-Landesteil holt wirtschaftlich auf

08.01.2024, 06:36 Uhr
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(Foto: Jens Büttner/dpa/Archivbild)

Der östliche Landesteil ist traditionell wirtschaftlich schwächer als der Westen Mecklenburg-Vorpommerns. Laut zuständigem Staatssekretär holt er aber auf. Er nennt Zahlen und Unternehmen.

Anklam (dpa/mv) - Nach Aussage des zuständigen Staatssekretärs holt der östliche Teil Mecklenburg-Vorpommerns wirtschaftlich auf im Vergleich zum westlichen Teil. "Man sieht schon, dass sich die Schere zwischen dem Westen von Mecklenburg-Vorpommern und dem östlichen Landesteil ein bisschen schließt", sagte Heiko Miraß (SPD) der Deutschen Presse-Agentur. Der Parlamentarische Staatssekretär für Vorpommern und das östliche Mecklenburg verwies etwa auf die Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes pro Kopf oder die Arbeitslosenzahlen.

Beim Bruttoinlandsprodukt pro Kopf kam etwa der Landkreis Vorpommern-Greifswald demnach 2020 auf 85,5 Prozent des Landesdurchschnitts. 2020 seien es 91 Prozent gewesen. In Vorpommern-Rügen sei der Wert von 85,9 auf 89,3 Prozent gestiegen. Die Arbeitslosenquote sei von Februar 2017 bis Februar 2023 landesweit um 1,9 Prozentpunkte gesunken und in Vorpommern-Greifswald um 2,8 Prozentpunkte. Gleichzeitig lag der Wert demnach weiter über dem Landeswert. "Auch da merkt man, ja, es ist immer noch schwieriger im östlichen Landesteil, aber der Abstand wird geringer", sagte Miraß.

Aus seiner Sicht spielt hierbei die Verfügbarkeit von Arbeitskräften eine Rolle. Im Osten habe es hier teilweise noch Potenziale gegeben, die im Westen schon erschöpft gewesen seien. "Das heißt, das ist so ein bisschen eine Aufholbewegung." Das sich etwa der Schuhhersteller Birkenstock in Pasewalk angesiedelt habe, habe auch etwas mit der Verfügbarkeit von Arbeitskräften zu tun. "Und da zieht dann natürlich auch die Wirtschaftsentwicklung nach. Das sehen Sie ja am Bruttoinlandprodukt."

Zudem sei in den vergangenen Jahren, möglicherweise beschleunigt durch die Corona-Pandemie, der ländliche Raum attraktiver geworden. "Durch Digitalisierung ist es auf einmal egal wo sie leben." Ländliche Regionen punkteten mit der Natur und teils niedrigeren Wohnkosten. Während der Corona-Pandemie hätte kleinere Städte und Dörfer Zuwächse bei den Einwohnerzahlen verzeichnet.

Von der zunehmenden Fernarbeit profitiere etwa auch das Unternehmen Project Bay von der Insel Rügen, das Räumlichkeiten zum Arbeiten, Urlaub machen und wohnen anbietet - mittlerweile an mehreren Standorten vor allem im Norden Deutschlands, aber auch auf Mallorca. Die Firma kooperiert laut Miraß mittlerweile mit Hotelketten, um über 100 Standorte zu bespielen. "Das hätte man vor Jahren, also von einem Start-up aus Berlin oder Hamburg oder Köln oder so vielleicht erwartet, aber nicht unbedingt von der Insel Rügen."

Quelle: dpa

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