Mecklenburg-Vorpommern Volkssolidarität wird 80 - Schwesig würdigt Verbandsarbeit
13.09.2025, 12:15 Uhr
Mit 20.000 Mitgliedern und über 7.000 haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern ist die Volkssolidarität einer der größten Sozialverbände in MV. Ihr Wirken findet in Bevölkerung und Politik Anerkennung.
Schwerin (dpa/mv) - Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat den jahrzehntelangen Einsatz der Volkssolidarität für eine solidarische und gerechte Gesellschaft gewürdigt. Der Sozialverband zeige sich als lebendige und starke Hilfsorganisation und sei ein Stück ostdeutscher Tradition. Im Bestreben, Armut zu bekämpfen und allen Menschen eine breite Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen, zögen Volkssolidarität und Landesregierung an einem Strang. Die Sicherung einer stabilen gesetzlichen Rente sei dabei ein zentraler Punkt.
"Ich möchte allen Frauen und Männern danken, die bei der Volkssolidarität in den Kitas, in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Pflege oder in der Beratung arbeiten", sagte die SPD-Politikerin in Schwerin anlässlich einer Festveranstaltung zum 80-jährigen Bestehen der Volkssolidarität. Nach ihren Angaben bezuschusst das Land die Anschaffung eines Info-Mobils, mit dessen Einsatz der Verband auch soziale Einsamkeit im Alter bekämpfen wolle.
Gründung in der Nachkriegszeit
Gegründet wurde die Volkssolidarität kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs am 17. Oktober 1945 in Dresden mit dem Aufruf "Volkssolidarität gegen Wintersnot". In der DDR kannte jeder den daraus hervorgegangenen Wohlfahrtsverband, der bis heute vor allem in den ostdeutschen Bundesländern aktiv ist. Der Landesverband zählt nach eigenen Angaben etwa 20.000 Mitglieder. Rund 3.600 hauptamtliche Mitarbeiter sind in Kitas, Beratungsstellen, Begegnungsstätten, Pflegeeinrichtungen oder als Sozialarbeiter an Schulen tätig, unterstützt von 4.000 Ehrenamtlichen.
Der Verband lebe neben der professionellen sozialen Arbeit vor allem vom Miteinander und Füreinander seiner Mitglieder, sagte der Chef des Landesverbandes, Nico Conrad. Tanz- und Spielnachmittage sowie gemeinsame Ausflüge würden in den Ortsgruppen organisiert, Begegnungsstätten unterhalten. "Und wenn der Ortsgruppen-Vorstand tagt und es heißt, Oma Erna hat Krebs bekommen und es geht ihr nicht gut, dann geht anschließend jemand vorbei und besucht sie", sagt der 35-Jährige. "Diese Wärme und Nähe ist etwas Besonderes."
Abwärtstrend in MV gestoppt
Nach der Wende ging es mit den Mitgliederzahlen wie bei so vielen aus der DDR gekommenen Organisationen bergab. Der Bundesverband zählte 2011 noch 244.000 Mitglieder, aktuell rund 100.000. In Mecklenburg-Vorpommern sei der Abwärtstrend jetzt gestoppt worden, sagt Conrad. Es träten wieder Menschen ein, "weil sie unser breites Angebot sehen".
Conrad, seit 2023 hauptamtlicher Vorstand des Landesverbandes, ist für die Zukunft optimistisch und will nächstes Jahr sogar einen Jugendverband der Volkssolidarität in MV gründen. Die Arbeit des Verbandes solle offensiver als bisher bekannt gemacht werden, sagte er. Dafür werde künftig auch das Info-Mobil genutzt, mit dem man auch auf die Marktplätze im Land fahren werde.
Quelle: dpa