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Mecklenburg-VorpommernWieder Tausende bei Protest gegen Corona-Beschränkungen

10.01.2022, 03:09 Uhr
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(Foto: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa)

Im Nordosten haben erneut viele Menschen gegen die nach ihrer Auffassung zu strengen Corona-Maßnahmen protestiert. Auch eine mögliche Impfpflicht trieb die Menschen auf die Straßen. Vereinzelt gab es Rangeleien.

Rostock/Schwerin/Neubrandenburg/Greifswald (dpa/mv) - In Mecklenburg-Vorpommern haben am Montag erneut tausende Menschen gegen Corona-Einschränkungen und eine Impfpflicht demonstriert. Die Polizei registrierte an mehr als 20 Orten insgesamt mehr als 15 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die größten Protestaktionen wurden aus Rostock, Schwerin und Neubrandenburg gemeldet. Aber auch in Greifswald, Neustrelitz, Waren, Röbel, Wismar, Stralsund und Anklam kamen jeweils mehrere hundert Menschen, die zu Losungen wie "Gemeinsam gegen Ausgrenzung" demonstrierten. Kleinere Gegenveranstaltungen dazu gab es in Rostock, Greifswald, Neubrandenburg und Anklam.

In Rostock zogen mehrere tausend Protestteilnehmer durch die Innenstadt, wobei die Polizei immer wieder auf die Maskenpflicht hinweisen oder den Zug deshalb stoppen musste. An einige Stellen versuchten Demonstranten, Polizeiabsperrungen zu durchbrechen, worauf die Beamten auch Pfefferspray einsetzten. In Schwerin wurden von der Polizei rund 2400, in Neubrandenburg rund 1800 und in Greifswald 650 Demonstranten gezählt. In Greifswald versuchten Gegner den Protestzug mit Sitzblockaden aufzuhalten.

In Neustrelitz nahmen etwa 700 Menschen an einer nicht angemeldeten Versammlung gegen die Impfpflicht teil. Weitere Proteste wurden unter anderem aus Parchim, Güstrow, Grimmen und Pasewalk gemeldet. Vereinzelt musste die Polizei Ordnungsgelder an Teilnehmer verhängen, die sich nicht an Auflagen hielten.

In großen Teilen Mecklenburg-Vorpommerns, darunter in den Landkreisen Rostock, Vorpommern-Rügen, Vorpommern-Greifswald und der Mecklenburgischen Seenplatte gibt es wegen hoher Corona-Infektionszahlen seit Wochen strengere Beschränkungen als in vielen anderen Teilen Deutschlands. So sind unter anderem Schwimmbäder, Theater und Kinos geschlossen. In Gastronomie und Handel gelten weitgehende 2G- und 2G-Plus-Regeln.

Vor einer Woche waren landesweit etwa 12 000 Teilnehmer bei den Protesten gegen die Corona-Schutzmaßnahmen in mehr als 20 Städten gezählt worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen lag am Montag in Mecklenburg-Vorpommern bei 419,4 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen.

© dpa-infocom, dpa:220109-99-646804/6

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