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Mecklenburg-VorpommernWirtschaft bislang mit mehr Ausbildungsverträgen als 2020

30.07.2021, 15:29 Uhr

Von der Schul- an die Werkbank: Mit dem Schulstart am Montag beginnt in einigen Betrieben Mecklenburg-Vorpommerns schon das neue Lehrjahr.

Schwerin/Rostock (dpa/mv) - Trotz einer Vielzahl noch offener Stellen verzeichnen die beiden Industrie- und Handelskammern (IHK) im Land einen guten Zulauf an Nachwuchskräften. So schlossen die Firmen im Kammerbereich Rostock bislang 1352 neue Ausbildungsverträge ab. Wie eine Kammersprecherin am Freitag sagte, sind das 18 Prozent mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres und auch leicht mehr als bis zum Juli 2019. Die IHK in Schwerin vermeldete 887 Ausbildungsverträge, ein Plus zum Vorjahr von 15 Prozent.

Die Berufsstarter, die bereits Anfang August ihre Ausbildung beginnen, verbringen die Zeit bis zur Öffnung der Berufsschulen am 1. September zunächst im Unternehmen. Die Mehrzahl der Auszubildenden nimmt traditionell Anfang September die Lehre auf. Bis dahin hoffen viele Unternehmen, noch offene Stellen besetzen zu können.

Allein im Kammerbezirk Schwerin stehen noch immer 437 Ausbildungsangebote zur Auswahl. "Die IHK-Unternehmen sind bereit, sehr kurzfristig die Ausbildungsverträge zum Ausbildungsstart am 1. September abzuschließen. Nun wird es also höchste Zeit sich zu entscheiden", warb Peter Todt, Geschäftsbereichsleiter für Aus- und Weiterbildung, um Berufsnachwuchs. Ziel bleibe, insgesamt mehr Verträge abzuschließen als 2020. Laut Todt sind alle aktuellen Ausbildungsangebote in der IHK-Lehrstellenbörse zu finden. Freie Stellen gebe es vor allem in der Industrie, im kaufmännischen Bereich, in der Logistik und im Gastgewerbe. Nach einigen Jahren schwacher Nachfrage verzeichnet die IHK in Rostock nach eigenen Angaben im Gastro-Bereich wieder deutliche Zuwächse.

Das Handwerk im Nordosten hatte Mitte Juli noch mehr als 700 freie Ausbildungsplätze gemeldet. Im Bereich der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern waren es 443, im Bereich der Handwerkskammer Schwerin rund 300. Doch zeigten sich auch die Handwerkskammern angesichts von Zuwächsen zum Vorjahr zuversichtlich.

Alle Plätze werden jedoch wohl auch 2021 nicht besetzt werden können. Laut Arbeitsagentur stehen derzeit in Mecklenburg-Vorpommern knapp 2000 unversorgten Bewerbern noch 4300 unbesetzte Ausbildungsplätze gegenüber. "Wer noch nicht weiß, wo seine berufliche Zukunft liegen soll, kann ein Praktikum machen. Kein Jugendlicher muss seine berufliche Ausbildung ins nächste Jahr verschieben", sagte die Chefin der Regionaldirektion Nord, Margit Haupt-Koopmann.

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