Niedersachsen & BremenAktionen für LKW-Fahrer und Paketboten vor Amazon-Zentren

Hannover (dpa/lni) - Vor den Verteil- und Sortierzentren des Online-Versandhändlers Amazon in Wunstorf, Garbsen und Emden wollen Vertreter von Gewerkschaften und Beratungsstellen am Mittwoch für bessere Arbeitsbedingungen von LKW-Fahrern und Paket-Zustellern demonstrieren. Zudem sollen Beschäftigte auf verschiedenen Sprachen über ihre Rechte informiert werden. Das teilte sie Beratungsstelle für mobile Beschäftigte in Niedersachsen mit. Zu den bundesweiten Aktionstagen hatte auch die Gewerkschaft Verdi und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) aufgerufen.
"Den Preis für die sprudelnden Gewinne des weltgrößten Online-Händlers bezahlen auch die Kolleginnen und Kollegen, die die Pakete transportieren und zustellen, und zwar mit prekären Arbeitsbedingen bei Subunternehmen oder als Solo-Selbständige", sagte Katarzyna Zentner von der Beratungsstelle für mobile Beschäftigte in Hannover. Sie forderte den Versandhändler dazu auf, die Beschäftigten direkt bei sich einzustellen. Zudem müsse es in der gesamten Branche mehr Kontrollen geben, um Verstöße gegen Arbeitnehmerrechte besser ahnden zu können.
Amazon wies die Vorwürfe zurück. Ein Sprecher erklärte am Mittwoch, die Aussagen deckten sich nicht mit der Wirklichkeit der Menschen, die bei Lieferpartnern in ganz Deutschland arbeiteten. Diese Partner würden entsprechend vergütet, damit sie ihre Mitarbeiter gut bezahlen könnten. "Alle Lieferpartner sind vertraglich verpflichtet, alle geltenden Gesetze einzuhalten, insbesondere in Bezug auf Löhne, Sozialabgaben und Arbeitszeiten", erklärte Amazon-Sprecher Michael Schneider.
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