Niedersachsen & Bremen Gelockerte Corona-Regeln: Zuversicht und Sorgen
01.04.2022, 06:41 Uhr
(Foto: Peter Kneffel/dpa/Symbolbild/Sym)
Maske, 3G oder 2G - dies wird in vielen Bereichen in Kürze nicht mehr verpflichtend sein. Auch wenn viele Pflichten entfallen, manche wollen an Corona-Maßnahmen zunächst weiter festhalten.
Hannover (dpa/lni) - Einige Branchen freuen sich über die in Kürze in Kraft tretenden gelockerten Corona-Regeln in Niedersachsen - andere sind weiter skeptisch. Von Sonntag an sollen im Bundesland wie fast bundesweit gelockerte Maßnahmen gelten - dann entfällt etwa die 3G-Regel in der Gastronomie, Hotellerie oder in Kultureinrichtungen.
Hintergrund ist das überarbeitete Bundesinfektionsschutzgesetz, Länder können somit nur noch niedrigschwellige Corona-Maßnahmen anordnen, wie etwa eine Maskenpflicht im Nahverkehr oder in Krankenhäusern. Ebenfalls sind einige Testnachweise weiterhin vorgesehen, etwa für Schulen oder Pflegeheime.
Der Wegfall der Corona-Maßnahmen wirke wie eine Befreiung, teilte der Landesverband des Deutschen Hotel-und Gaststättenverbandes (Dehoga) auf Anfrage mit. Der klare Schnitt der Bundespolitik gebe nun Hoffnung auf Planbarkeit. Insbesondere die ab Sonntag wegfallende 3G-Regel sei von besonderer Bedeutung, weil die Kontrolle mit viel Personalaufwand verbunden sei.
Dennoch sei die Stimmung nicht sorgenfrei, "weil das Jahr 2021 ab November gezeigt hat, wie schnell sich die Zustände wieder ändern können." Dies werde dazu führen, dass etliche Gastgewerbebetriebe zum Schutz der Mitarbeiter und Gäste auch in den ersten Tagen der gelockerten Regeln weiterhin das Masketragen in Innenräumen festlegen werden.
Der Handelsverband Niedersachsen-Bremen begrüßte die Lockerungen ebenfalls, für Kunden ist Montag somit der erste Einkaufstag ohne Maskenpflicht seit langer Zeit.
Über das Hausrecht können Betriebe weiterhin festlegen, ob eine Maske getragen werden muss oder nur Menschen Zutritt bekommen, die gegen das Coronavirus geimpft oder negativ getestet sind. Sie müssen diese Maßnahmen aber nicht mehr verhängen.
Einige setzen dennoch weiterhin auf verschärfte Regeln. Wie etwa die Stiftung Welterbe Harz mitteilte, gilt in deren Museen zunächst bis Ende April die 3G-Regel und eine FFP2-Maskenpflicht. Im Auswandererhaus in Bremerhaven soll eigenen Angaben zufolge ebenfalls die 3G-Regel gelten. Im Staatstheater in Hannover muss ab Montag hingegen keine Maske mehr getragen werden.
Auch für den Besuch von Sportveranstaltungen ergeben sich Lockerungen. Fußball-Zweitligist Werder Bremen hat für das Heimspiel gegen den SV Sandhausen am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) keine Zugangsbeschränkungen mehr. Der Verein appelliert aber an die Zuschauer, in Bereichen wie Gängen und im VIP-Bereich eine FFP2-Maske zu tragen. Eine Maskenpflicht am Platz besteht wie schon beim Spiel gegen Darmstadt nicht. Beim Liga-Konkurrenten Hannover 96 fallen für das Spiel gegen Jahn Regensburg am Samstag (13.30 Uhr/ Sky) bis auf die 2G-Regel alle bisherigen Restriktionen wie Abstands- und Maskenpflicht weg.
Handball-Bundesligist TSV Hannover-Burgdorf ist noch etwas zurückhaltend und will die genaue Verordnung abwarten. Die Tendenz geht dahin, dass sie in der Halle eine "Maskenempfehlung", aber keine "Maskenpflicht" aussprechen. Die EWE Baskets Oldenburg setzen ab der kommenden Woche auf 2G-Plus und eine volle Auslastung. Bislang galten 2G-Plus und 75 Prozent Auslastung. Zusätzlich bleibt eine FFP2-Maskenpflicht beim Einlass und in der Arena. Jedoch ist das Abnehmen der Maske am Platz erlaubt.
Quelle: dpa