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Niedersachsen & BremenKrankenkassen mit hohen Kosten - Ersatzkassen warnen

25.11.2025, 13:22 Uhr
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Die Gesundheitsausgaben in Niedersachsen sind in den vergangenen Jahren zum Teil deutlich gestiegen. Die Ersatzkassen fordern eine gesundheitspolitische Neuausrichtung.

Hannover (dpa/lni) - Die gesetzlichen Krankenkassen in Niedersachsen zahlen nach eigenen Angaben immer mehr Geld für medizinische und therapeutische Behandlungen. Das zeigen neue Basisdaten des Gesundheitswesens in Niedersachsen 2025/2026, die der Verband der Ersatzkassen (vdek) veröffentlicht hat.

"Die Ausgaben im Gesundheitswesen müssen sich wieder an den Einnahmen der Krankenkassen orientieren", sagte vdek-Landesleiter Hanno Kummer. In den vergangenen Jahren hätten sie sich völlig davon entkoppelt. Er forderte eine gesundheitspolitische Neuausrichtung.

Die Honorarsteigerung für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte betrage 43 Prozent (2014–2024), die Ausgabensteigerung der Arzneimittel 55 Prozent (2013–2023) und die der Heilmittel (z. B. Krankengymnastik, Logopädie) 120 Prozent (2013–2023). Auch beim Rettungsdienst habe es eine Steigerung der Ausgaben von 94 Prozent (2014-2024) gegeben. Kummer warnte davor, gesundheitspolitische Herausforderungen vorrangig mit zusätzlichen Finanzmitteln lösen zu wollen: "Unser Gesundheitssystem muss sich verändern."

Als Beispiel nannte er die Umsetzung der Krankenhausreform. In der aktuellen politischen Debatte seien vor allem Forderungen nach zusätzlichen Betriebsmitteln für die Krankenhäuser und nach immer mehr Ausnahmen von Qualitätsuntergrenzen zu hören. "Das ist der falsche Weg. Stattdessen sollte es um eine konsequente Umsetzung der Reform gehen", forderte Kummer. Mehr Qualität und Wirtschaftlichkeit könnten erreicht werden, wenn Krankenhausangebote besser zwischen den Standorten aufgeteilt würden.

Quelle: dpa

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