Niedersachsen & BremenKunsthallen-Schau zeigt Expressionismus in Film und Kunst

Emden (dpa/lni) - Ob in der Malerei, in Grafiken oder auch im Film: Die wechselseitigen Einflüsse des Expressionismus über verschiedene Gattungen hinweg beleuchtet eine neue Ausstellung mit dem Titel "Ein Bild der Zeit" in der Emder Kunsthalle. Zu sehen sind ab diesem Samstag rund 110 Gemälde und Arbeiten auf Papier, aber auch mehr als 40 Filmstills, also Standbilder aus Filmen, wie die Kunsthalle mitteilte. Mit der Schau, die bis zum 12. Juni läuft, eröffnet das Museum sein Ausstellungsjahr 2022.
In der Ausstellung werden Werke von Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel und Emil Nolde gezeigt, aber auch Filmsequenzen, etwa aus dem Stummfilm-Klassiker "Das Cabinet des Dr. Caligari" (1920). Der Film von Robert Wiene um den wahnsinnigen Jahrmarkt-Aussteller Caligari, der mit Hilfe des Schlafwandlers Cesare eine norddeutsche Kleinstadt in Panik versetzt, gilt als Meisterwerk. Die vom Expressionismus gezeichneten Sets für die Filmszenen sind stilbildend für die Epoche.
Der Expressionismus kam Anfang des 20. Jahrhunderts besonders in Deutschland als Stilrichtung auf - abgeleitet von dem lateinischen Wort "expressio", der Ausdruck. Mit plakativen Farben und Formen wollten die Künstler das ausdrücken, was sie beim Akt des Malens empfanden. "Im Expressionismus leuchten einerseits Gesellschaftskritik auf, andererseits Ideal- und Traumbilder", teilte die Kunsthalle mit. Aber auch Zerrbilder des modernen Menschen, neue Sehgewohnheiten und Verhaltensweisen zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden thematisiert.
Neben Leihgaben aus Privatbesitz und Museumssammlungen stammt eine große Zahl von Werken aus dem Bestand der Emder Kunsthalle. In etwas veränderter Form soll die Ausstellung im kommenden Winter auch im Museum Georg Schäfer in Schweinfurt zu sehen sein.