Regionalnachrichten

Niedersachsen & BremenRund 3000 Erzieherinnen und Erzieher im Warnstreik

08.03.2022, 01:34 Uhr
Ein-Erzieher-einer-Kindertagesstaette-sitzt-mit-einer-Verdi-Weste-bei-einem-Warnstreik
(Foto: Julian Stratenschulte/dpa)

Mit Warnstreiks haben Erzieherinnen und Erzieher auch in Bremen und Niedersachsen für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Einkommen protestiert. Rund 3000 Beschäftigte kamen laut Verdi zusammen. Einschränkungen im Kita-Betrieb gab es vor allem an einem Ort.

Hannover/Bremen (dpa/lni) - Tausende Erzieherinnen und Erzieher kommunaler Kitas haben sich zum Weltfrauentag an Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi in Niedersachsen und Bremen beteiligt. Zusammen mit Beschäftigten weiterer sozialer Dienste und der Behindertenhilfe gingen sie am Dienstag an vielen Orten auf die Straße und forderten bessere Arbeitsbedingungen und mehr Einkommen.

Die Gewerkschaft Verdi hatte bundesweit zu Protestaktionen aufgerufen, um den Druck in den laufenden Tarifverhandlungen mit den kommunalen Arbeitgebern zu erhöhen. Nach Angaben eines Sprechers des Verdi-Landesbezirks Niedersachsen und Bremen beteiligten sich insgesamt rund 3000 Beschäftigte in den beiden Bundesländern an den Aktionen.

In Hannover kamen den Angaben zufolge 800 Erzieherinnen und Erzieher zusammen. 41 Kindertagesstätten seien deswegen dort geschlossen geblieben, sagte der Verdi-Sprecher. Die Landeshauptstadt hatte wegen des erwarteten Warnstreiks bereits vorab mitgeteilt, dass es zu Einschränkungen bei der Betreuung in städtischen Kitas oder zu Schließungen der Einrichtungen kommen könnte. Eltern waren aufgerufen worden, sich zu informieren, inwieweit es Notbetreuungen gab.

Auch an anderen Orten gab es Kundgebungen: In Wolfsburg kamen rund 200 Beschäftige zusammen, in Syke (Landkreis Diepholz) waren es nach Verdi-Angaben 250, in Nienburg 75.

In Bremen kamen bei einer Aktion 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zusammen. Dort seien Delegierte von den Einrichtungen zu den Warnstreiks entsandt worden, sagte eine Sprecherin der Gewerkschaft. Zu größeren Einschränkungen etwa im Kita-Betrieb sei es deshalb in Bremen nicht gekommen. In Hildesheim war eine Kundgebung noch für den Dienstagnachmittag geplant.

Die Tarifverhandlungen für die sozialen Dienste waren eigentlich für das Frühjahr 2020 geplant, nach dem Beginn der Corona-Pandemie jedoch auf Eis gelegt worden. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi argumentiert, dass die Erzieherinnen und Erzieher insbesondere nach zwei Jahren Pandemie mehr Wertschätzung erfahren sollten. Neben besseren Arbeitsbedingungen und Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel gehe es auch um eine finanzielle Anerkennung der geleisteten Arbeit, wie Verdi mitteilte. Die kommunalen Arbeitgeber argumentieren, dass Erzieherinnen und Erzieher bereits jetzt besser verdienten als vergleichbare Berufe.

Verdi wirft der Arbeitgebervereinigung VKA mangelndes Entgegenkommen bei den Gesprächen vor. Derzeit sind noch zwei Gesprächsrunden geplant. Die nach bisherigem Stand voraussichtlich entscheidende soll am 16. und 17. Mai in Potsdam stattfinden. Eine erste Verhandlungsrunde war Ende Februar ohne Ergebnis zu Ende gegangen.

In Niedersachsen geht es bei den Verhandlungen laut der Gewerkschaft um die Arbeitsbedingungen von 20.000 Beschäftigten in Kitas, etwa 8000 Beschäftigten in der Kinder- und Jugendhilfe und rund 2100 Beschäftigten in der Behindertenhilfe.

In Bremen sind etwa 2200 Beschäftigte in Kitas betroffen, dazu 64 Beschäftigte in der Kinder- und Jugendhilfe sowie rund 400 in der Behindertenhilfe.

Quelle: dpa

Regionales