Nordrhein-WestfalenWolfsbestand in NRW: Nachwuchs in den Rudeln

Bundesweit breiten sich die Wölfe erstmals seit Jahren nicht mehr aus. Der Bestand stagniert. Auf Nordrhein-Westfalen dürfte das aber eher nicht zutreffen.
Düsseldorf (dpa/lnw) - Während die Zahl der Wölfe bundesweit erstmals seit Jahren stagniert, dürfte sie in Nordrhein-Westfalen eher zugenommen haben. "In den Rudeln gibt es Nachwuchs. Wie viele Welpen jeweils dazu kamen, wissen wir aber nicht, weil wir keine genetischen Einzelnachweise haben", sagte eine Sprecherin des Landesumweltamtes auf Anfrage. Die Zahl von sechs Wolfsterritorien in NRW blieb unverändert.
Nach Angaben der Wolfs-Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes gibt es bundesweit 276 Wolfsterritorien. Für NRW wurden im Monitoringjahr 2024/25 in den sechs Wolfsterritorien drei Rudel, ein Paar und zwei Einzeltiere nachgewiesen. Dort werden 14 Welpen für die drei Rudel aufgeführt. Mitte Oktober war ein Jungwolf bei Aachen bei einer Kollision mit einem Auto getötet worden. Dabei könnte es sich allerdings um ein Tier eines belgischen Rudels gehandelt haben.
Genetische Nachweise beruhen auf Kotspuren ("Losung"), Haaren oder Untersuchungen von gerissenen Tieren. Wölfe leben in NRW unter anderem im Ebbegebirge, bei Leuscheid, im oberen Arnsberger Wald (Sauerland), in der Rureifel, in Schermbeck und im Dämmerwald sowie ein einzelner Wolf in der Senne.
Förderung ausgedehnt
Um die Halter von Weidetieren zu unterstützen, hatte das Land die Herdenschutzförderung im August 2025 auf die gesamte Landesfläche ausgedehnt. Tierhaltungen von Schafen, Ziegen und Gehege-Wild in allen Regionen des Landes könnten dadurch finanzielle Unterstützung für wolfsabweisende Maßnahmen beantragen.
Die Kosten für Investitionen in den Herdenschutz würden zu 100 Prozent vom Land übernommen. Auch Entschädigungen für Schäden durch Wolfsrisse an Haus- und Nutztieren würden landesweit gezahlt, wobei je nach Tierart entsprechende Anforderungen an Schutzmaßnahmen gelten.