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Rheinland-Pfalz & SaarlandInflationsrate im Dezember auf 5,3 Prozent geklettert

06.01.2022, 08:59 Uhr
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(Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Illustration)

Der Dezember und auch das Gesamtjahr 2021 verzeichnen langjährige Höchstwerte bei der Teuerung. Besonders stark zogen die Ausgaben für Energie an.

Bad Ems (dpa/lrs) - Die Dinge des täglichen Bedarfs werden immer teurer. Im Dezember kletterte die Inflationsrate in Rheinland-Pfalz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 5,3 Prozent. Das sind noch mal 0,2 Punkte mehr als im November und bedeutet zugleich einen Höchstwert seit Beginn der Zeitreihe 1995, wie das Statistische Landesamt am Donnerstag mitteilte.

Auch mit Blick auf das Gesamtjahr 2021 erreichte die Teuerungsrate in Rheinland-Pfalz mit 3,1 Prozent im Jahresdurchschnitt den höchsten Wert seit Beginn der Berechnungen vor mehr als 25 Jahren. Sowohl mit dem Dezemberwert als auch mit dem fürs Gesamtjahr lag Rheinland-Pfalz genau im Schnitt der vom Statistischen Bundesamt ermittelten Zahlen für ganz Deutschland.

Als Hauptgrund für die höhere Inflation im Dezember nannte das Landesamt Preissteigerungen auf dem Energiemarkt mit einem Plus von 17,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Mineralölprodukte verteuerten sich dabei um 36,1 Prozent, Heizöl um 38,7 und Kraftstoffe um 31,9 Prozent. Auch für Gas und Fernwärme mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher deutlich mehr hinblättern: Hier lag das Plus bei 9,1 beziehungsweise 5,7 Prozent. Strom kostete 3,4 Prozent mehr. Ohne Berücksichtigung der Preise für Energieprodukte hätte die Inflationsrate im Dezember bei 4 Prozent gelegen.

Nahrungsmittel verteuerten sich im Vergleich zum Dezember 2020 um 5,6 Prozent. Dabei stachen beispielsweise Kartoffeln mit einem Plus von 27,5 Prozent und Butter mit 12,4 Prozent hervor. Die niedrigsten Preissteigerungen beobachteten die Statistiker bei Obst sowie bei Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchten (1,9 beziehungsweise 2 Prozent).

Auch mit Blick auf das Gesamtjahr machte das Landesamt den Energiemarkt als wichtigsten Grund für die Teuerung aus. Die Energiepreise lagen im Jahresdurchschnitt um 11,1 Prozent über dem Vorjahresniveau. So waren Mineralölprodukte 26,2 Prozent, Kraftstoffe 23,2 Prozent und Heizöl 19,6 Prozent teurer als im Durchschnitt des ersten Corona-Jahres 2020. Damals lagen diese Warengruppen auf einem außergewöhnlich niedrigen Niveau. Ohne Berücksichtigung der Energiepreise wären die Verbraucherpreise um 2,3 Prozent gestiegen.

Zum Jahresbeginn 2021 hatte es noch moderate Preissteigerungen mit einer Rate von 1 Prozent im Januar gegeben. In den Folgemonaten stieg diese Zahl immer weiter und lag nach Angaben des Landesamtes seit Mai über der für die Geldpolitik wichtigen 2-Prozent-Marke. Mit dem Dezemberwert von 5,3 Prozent erreichte die Teuerung ihren Jahreshöchststand.

Eine höhere Inflation schwächt die Kaufkraft von Verbrauchern, weil sie sich für einen Euro dann weniger kaufen können als zuvor. Besonders hart trifft es Ökonomen zufolge ärmere Haushalte. Denn sie müssen einen großen Teil ihres Einkommens für lebensnotwendige Güter wie Wohnen oder Lebensmittel aufwenden. Die Europäische Zentralbank strebt eine Inflationsrate von 2 Prozent an und geht davon aus, dass die höhere Teuerung vorübergehend ist.

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