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Sachsen-Anhalt Land: Verträge vieler ukrainischer Lehrerinnen verlängern

(Foto: Robert Michael/dpa/Symbolbild)

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine dauert an. An den Schulen in Sachsen-Anhalt werden weiterhin Tausende geflüchtete Kinder und Jugendliche unterrichtet. Wie geht es mit ukrainischen Lehrerinnen weiter, die befristet eingestellt wurden?

Magdeburg (dpa/sa) - An den Schulen in Sachsen-Anhalt sind aktuell 190 ukrainische Lehrkräfte beschäftigt - es ist noch offen, wie viele von ihnen auch im kommenden Jahr weiterbeschäftigt werden. "Alle Arbeitsverträge mit ukrainischen Lehrkräften sind bis maximal Ende dieses Schuljahres befristet", erklärte ein Sprecher des Bildungsministeriums auf Anfrage. Eine hohe zweistellige Zahl an Verlängerungsfällen befinde sich bereits in den personalrechtlichen Mitbestimmungsgremien. "Es bleibt abzuwarten, wie viele weitere ukrainische Lehrkräfte ein Weiterbeschäftigungsangebot annehmen und im kommenden Schuljahr in den Schulen arbeiten werden."

Das Landesschulamt rechne mit etwa 100 bis zu einer Maximaldauer von 24 Monaten fortgeführten Beschäftigungsverhältnissen. Ukrainische Lehrkräfte, die die regulären Zugangsbedingungen für unbefristet ausgeschriebene Lehrer-Stellen erfüllen, können sich alternativ auf diese Stellen bewerben. Ein Teil der bisher befristet beschäftigten ukrainischen Lehrkräfte werde diesen Weg gehen, hieß es weiter. Eine entscheidende Hürde sind die Deutsch-Sprachkenntnisse.

Sachsen-Anhalt hatte ab April 2022 ukrainische Lehrkräfte eingestellt, um die große Zahl der vor dem Krieg geflüchteten Kinder und Jugendlichen aus der Ukraine unterrichten zu können. Ein Teil der Schüler wurde gleich in Regelklassen integriert. Viele andere gingen in sogenannte Ankunftsklassen, wo sie jahrgangsübergreifend in ihrer Muttersprache unterrichtet und auf den Wechsel in Regelklassen vorbereitet werden. Es gibt keine Statistik dazu, wie viele Ankunftsklassen es noch gibt. Sie sollen spätestens im kommenden Schuljahr aufgelöst werden.

Jüngsten Zahlen des Bildungsministeriums zufolge lernten an den allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen in Sachsen-Anhalt 5744 Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine. Die Zahl ist in den zurückliegenden Monaten stabil gewesen. Zwischen dem Beginn des Schuljahres im August 2022 und dem Jahreswechsel hatte es einen Anstieg gegeben von rund 4940 auf 5620. Die meisten ukrainischen Schüler (rund 2200) lernen an den Grundschulen, an den Gymnasien sind es gut 1200, an den Sekundarschulen knapp 1100 und an den Gemeinschaftsschulen rund 600. An den berufsbildenden Schulen sind den Angaben zufolge etwa 330 ukrainische Schüler registriert. Für die ukrainischen Kinder und Jugendlichen besteht Schulpflicht.

Quelle: dpa

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