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Sachsen-AnhaltSchrumpfende Anhaltische Landeskirche muss sich verändern

21.11.2025, 15:00 Uhr
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Die Mitgliederzahlen sinken schnell, finanziell wird es immer enger. In der Anhaltischen Landeskirche, der kleinsten in Deutschland, wird sich viel verändern.

Dessau-Roßlau (dpa/sa) - Die ohnehin schon kleine Evangelische Landeskirche Anhalts steht angesichts extrem sinkender Mitgliederzahlen vor erheblichen Umwälzungen. Die notwendigen Veränderungen auch aufgrund schrumpfender finanzieller Mittel in den kommenden Jahren sind Thema bei der Herbsttagung des Kirchenparlaments, der Landessynode. Präses Andreas Köhn sprach laut Mitteilung von einem "Aufbruch ins Ungewisse". Kirchenpräsident Karsten Wolkenhauer erklärte: "Wenn sich nichts ändert, dann wird sich alles ändern."

Die Anhaltische Landeskirche ist die kleinste Landeskirche Deutschlands und pocht bislang auf ihre Unabhängigkeit. 2012 hatte sie noch rund 42.000 Mitglieder, aktuell sind es etwa 23.400.

Das sind die konkreten Vorschläge

Der Archivar der Landeskirche und Vorsitzende des Synodalausschusses "Strategiepapier Anhalt 2035", Jan Brademann, stellte die Pläne vor, mit denen der Entwicklung begegnet werden soll. In der Mitteilung der Kirche hieß es dazu, es müsse die Zahl der hauptamtlichen Stellen im Pfarr- wie auch im Verwaltungsdienst reduziert werden. Die Organisationsstrukturen sollten erneuert werden: Die Landesynode solle deutlich verkleinert und die Kirchenleitung umstrukturiert werden. Das Landeskirchenamt könne zu einer landeskirchlichen Servicestelle ausgebaut werden.

Zudem könne auf dem Gebiet der Landeskirche künftig auf Kirchenkreise verzichtet werden. Für die mehr als 200 Kirchengebäude im Gebiet der Landeskirche Anhalts empfiehlt das Strategiepapier ein Gebäudekonzept mit einem "Ampelsystem" mit erhaltenswerten Gebäuden und solchen, die verkauft werden könnten.

Landeskirche muss sich bewegen - und zwar sofort

Die Zeit drängt für die kleine Landeskirche. "Wollen wir in zehn Jahren noch Kirche sein, müssen wir uns bewegen, und zwar sofort", wird Brademann zitiert.

Die Landessynode berät in Dessau-Roßlau bis zum morgigen Samstag über den Haushalt für 2026, mehrere Gesetzesvorhaben sowie über eine Strategie für die nächsten Jahre.

Quelle: dpa

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