Sachsen-Anhalt "Uni-Schulen" sollen Lehrerausbildung praxisnäher machen
13.10.2025, 16:57 Uhr
Uni und Schule rücken in Sachsen-Anhalt enger zusammen: Ab 2027 sollen Lehramtsstudierende mehr Praxisluft schnuppern. Und auch die Schulen sollen von frischen Ideen profitieren.
Magdeburg/Friedensau (dpa/sa) - Sachsen-Anhalts Lehrerausbildung soll praxisnaher werden. Das haben die Hochschulen des Landes mit Wissenschaftsminister Armin Willingmann (SPD) und Bildungsminister Jan Riedel (CDU) bei einem Treffen in Friedensau im Jerichower Land vereinbart.
Der Ausbau sogenannter Universitätsschulen sei ein wichtiger Baustein, um den Praxisbezug in der Lehrkräfteausbildung zu stärken, sagte Riedel. Gemeint sind damit nach Ministeriumsangaben Partnerschaften zwischen Hochschulen und Schulen. Der Start für die Universitätsschulen sei für 2027 geplant.
Angehende Lehrer und Lehrerinnen sollen demnach während des Studiums stärker als bislang den Alltag in Schulen kennenlernen. Umgekehrt sollen teilnehmende Schulen von innovativen Bildungskonzepten aus der universitären Ausbildung profitieren. "So stärken wir den Praxisbezug in der Lehrkräfteausbildung, verbinden schulische Realität mit akademischer Theorie und sorgen damit langfristig für Bildungsinnovation und gut ausgebildete Lehrkräfte im Land", sagte Riedel.
Weiter "hohe Ausbildungskapazitäten"
Auch im regulären Lehramtsstudium gibt es Praxisphasen. Zudem können angehende Lehrkräfte in Sachsen-Anhalt ab dem sechsten Semester im Nebenjob Unterrichtsstunden geben. Hinzu kommt das duale Lehramtsstudium an der Uni Magdeburg, bei dem die Studierenden deutlich früher den Schulalltag kennenlernen. Der Modellversuch ist mit dem Wintersemester in die zweite Runde gegangen: Erneut gab es dafür 30 Studienplätze.
Landesweit soll es auch in den Jahren bis 2029 je 1.200 verfügbare Studienplätze für die Lehrkräfteausbildung geben - 1.000 davon in Halle, der Rest in Magdeburg. "Trotz leicht rückläufiger Studierendenzahlen behalten wir unsere hohen Ausbildungskapazitäten bei", sagte Willingmann. Ziel sei, mehr Nachwuchskräfte zum Abschluss und in die Schulen des Landes zu führen.
Quelle: dpa