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SachsenArbeitslosenquote in Sachsen stagniert

01.11.2023, 17:44 Uhr
dpa-Regio-Dummy-Sachsen

Sachsens Arbeitsmarkt kommt kaum vom Fleck. Der sonst übliche Herbstaufschwung fällt kraftlos aus und im anstehenden Winter wird ein neuerlichen Anstieg der Arbeitslosenzahl erwartet.

Chemnitz (dpa/sn) - Die Arbeitslosigkeit in Sachsen ist zuletzt nur im Schneckentempo gesunken. Nachdem schon die sonst übliche Frühjahrsbelebung mau ausgefallen war, ist auch vom Herbstaufschwung auf dem Arbeitsmarkt wenig zu spüren. Im Oktober ging die Zahl der Arbeitslosen nur um 0,9 Prozent zurück. "Einen geringeren Rückgang im Oktober gab es zuletzt vor 18 Jahren", ordnete der Chef der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit (BA), Klaus-Peter Hansen, am Donnerstag in Chemnitz ein. Die schwache Konjunktur schlage merklich auf den Arbeitsmarkt durch. Für den anstehenden Winter wird demnach mit einem erneuten Anstieg der Arbeitslosigkeit gerechnet.

Insgesamt waren im Oktober etwa 130.500 Menschen im Land arbeitslos gemeldet. Das waren gut 1100 weniger als im September, aber etwa 10.000 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stagnierte bei 6,2 Prozent. Hinzu kommen mehrere Zehntausend Menschen, die ohne Job sind, aber aktuell nicht für eine Vermittlung zur Verfügung stehen - etwa weil sie eine Weiterbildung oder berufliche Eingliederung absolvieren oder derzeit arbeitsunfähig sind. Unter Berücksichtigung dieser Männer und Frauen ergibt sich eine Zahl von fast 168.400 Menschen ohne Arbeit in Sachsen.

Hansen: 2024 wird "angespanntes Jahr"

Unternehmen seien inzwischen zurückhaltender bei der Einstellung und meldeten weniger offene Stellen, erklärte Hansen. Eine rasche Änderung erwarte er nicht. Vielmehr werde auch 2024 ein "angespanntes Jahr" für Sachsens Arbeitsmarkt werden. Als einen Lichtblick bezeichnete er den Anstieg bei sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten. Im August waren es den Angaben zufolge knapp 1,65 Millionen. Zuwächse habe es im Jahresverlauf etwa in den Bereichen Heime und Sozialwesen sowie Information und Kommunikation gegeben. Dagegen wurden bei Zeitarbeit, Handel und Reparatur von Kraftfahrzeugen sowie im Baugewerbe deutliche Rückgänge in der Beschäftigung verzeichnet.

Hoffnungen auf "Job-Turbo" für Geflüchtete

Sachsens Arbeitsminister Martin Dulig (SPD) dringt derweil darauf, Flüchtlinge schneller in Arbeit zu bringen: "Arbeit ist eine zentrale Voraussetzung für erfolgreiche Integration." Zugleich würden in vielen Branchen Arbeits- und Fachkräfte gesucht. Er unterstütze daher die Initiative von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) zu einem "Job-Turbo", mit dem Geflüchtete mit Bleibeperspektive schneller in Arbeit gebracht werden sollen. Dazu zählen etwa vor dem Krieg in ihrer Heimat geflüchtete Ukrainer. In Sachsen waren zuletzt knapp 12 400 Ukrainerinnen und Ukrainer arbeitslos gemeldet.

Auch bundesweit hat die sonst übliche Herbstbelebung im Oktober kaum Fahrt aufgenommen. Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ging im Vergleich zum September nur leicht um 20.000 auf 2,607 Millionen zurück. Die Arbeitslosenquote verharrte bei 5,7 Prozent.

Quelle: dpa

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