ThüringenMaier: "Remigration" würde Probleme massiv verschärfen

Thüringens Bevölkerung schrumpft. Es brauche Zuwanderung aus dem In- und Ausland, sagt der Minister für Landesentwicklung, Georg Maier. AfD-Forderungen nach einer "Remigration" kritisiert er scharf.
Erfurt (dpa/th) - Thüringens Innenminister Georg Maier hat die von AfD-Landes- und Bundespolitikern geäußerten Forderungen nach einer "Remigration" eingewanderter Menschen in ihre Herkunftsländer scharf kritisiert. "Die Probleme, die wir jetzt schon haben, würden dadurch massiv, massiv verschärft werden", sagte der SPD-Politiker bei der Vorstellung des Statistischen Jahrbuchs 2025 in Erfurt.
Remigration bedeutet in rechtsextremistischen Kreisen, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll – unter Umständen auch unter Zwang.
Statistik: Weniger Menschen leben in Thüringen
Maier rechnete vor, dass Thüringen mit rund 14.600 Menschen im vergangenen Jahr in etwa die Bevölkerung einer mittelgroßen Stadt verloren hat. Hauptgrund sei ein anhaltend hohes Geburtendefizit, aber auch zu wenig Zuwanderung aus dem In- und Ausland.
"Das Hauptproblem ist, dass viele schon einen Bogen um Thüringen machen", so der SPD-Politiker in Anspielung auf die AfD. "Viele Menschen schätzen es, in einem weltoffenen Umfeld zu leben und mögen es nicht, gegebenenfalls angefeindet zu werden, wenn man eine andere Hautfarbe hat."
Statt Populismus brauche es kreative Ansätze und Ideen, etwa um die Bedingungen für junge Familien zu verbessern, durch bessere Bedingungen im Bildungswesen, bei innerer Sicherheit oder Mobilität, forderte Maier. Die eine Lösung, so der Minister, gebe es allerdings nicht.