ThüringenSchwierige Bedingungen für Thüringer Winzer

Bad Sulza (dpa/th) - Thüringens Winzer haben drei Jahre mit schwierigen Witterungsbedingungen hinter sich. Wie groß die Ernte 2021 ausfällt, ist nach Angaben des Weinbauvereins Bad Sulza offen. Mit dem Beginn der Weinlese werde zwischen Mitte und Ende September gerechnet, sagte eine Sprecherin des Weinbauvereins am Sonntag am Rand des traditionellen Weinfests in der Region. Frostnächte im Februar mit Temperaturen unter minus 20 Grad hätten vielen Rebstöcken zugesetzt.
Einige seien erfroren, manche geschädigt. Ein Teil der Rebstöcke müsste gerodet und ersetzt werden. Das gelte für die professionellen Winzer, aber auch viele Hobbywinzer. Bereits die beiden Jahre zuvor hätten durch Trockenheit und Spätfrost schwierige Bedingungen geboten. "Die Rebstöcke haben gelitten."
Viel hänge nun von den Temperaturen und der Sonnenscheindauer in den nächsten Wochen ab, so die Sprecherin des Weinbauvereins. Der feuchte Sommer habe immerhin den Wasserhaushalt der Böden verbessert. Einige geschützte Lagen hätten die kalten Nächte gut überstanden.
Nach Angaben des Vereins wird im Thüringer Teil des nördlichsten Weinanbaugebiets Deutschlands auf rund 118 Hektar Wein angebaut - 70 Prozent davon würden für Weißwein genutzt. Die Region an Saale und Unstrut mit ihren Muschelkalk- und Buntsandsteinböden habe eine lange Tradition im Weinbau mit der ersten schriftlichen Erwähnung im Jahr 1195.
Neben Bad Sulza wird Wein unter anderem bei Jena, bei den Dornburger Schlössern und bei Weimar angebaut. Die wichtigsten Sorten von der Fläche her seien Grauburgunder, Müller-Thurgau, Weißburgunder und Riesling. Das Weinfest fand wegen der Corona-Pandemie an zwei Orten in Bad Sulza - dem Marktplatz und dem Kurpark - statt.
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