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Neue Technik, starker Preis Solakon One: Speicher fürs Balkonkraftwerk im Test

Im Sonnenmonat August mit vier angeschlossenen Modulen getestet: der neue Speicher Solakon One.

Im Sonnenmonat August mit vier angeschlossenen Modulen getestet: der neue Speicher Solakon One.

(Foto: Matthias Schmid)

Der für Balkonkraftwerke bekannte Hersteller Solakon hat ab sofort einen eigenen Solarspeicher im Angebot. ntv.de konnte das Gerät bereits einem ausführlichen Praxistest unterziehen – und ist angetan.

Mit dem Solakon One bringt der deutsche Anbieter einen modular erweiterbaren Solarspeicher auf den Markt, der speziell auf die Bedürfnisse von Balkonkraftwerken zugeschnitten ist. Während die namhaften Konkurrenten auf dem Speichermarkt allesamt von chinesischen Firmen stammen, geht Solakon einen spannenden Mittelweg: Produziert werden die Akkus zwar ebenfalls in China, doch Solakon war nicht nur am Design der Hard- und Software beteiligt, sondern ist auch für die Firmware verantwortlich. Zur Ertragskontrolle und Steuerung des Speichers kommt zudem die hauseigene App zum Einsatz. Getestet wurde ein Set aus einem Haupt- und einem Erweiterungsmodul, das insgesamt auf 4,2 Kilowattstunden (kWh) Speicherkapazität kommt.

Solakon One Balkonkraftwerk-Speicher – die Zusammenfassung

  • Name: Solakon One
  • Preis: 749 Euro
  • Speicherkapazität: 2,1 kWh
  • Erweiterbar: ja, auf bis zu 6 Einheiten mit 12,7 kWh
  • Akku: LiFePO4, bis zu 8.000 Ladezyklen
  • Integrierter Wechselrichter: ja, bidirektional, 800 Watt Leistung
  • PV-Eingang: bis zu 2.600 Wp, 4 MPP-Tracker
  • Notstromversorgung: ja, 1.200 Watt
  • Gewicht: 26,5 kg
  • Deutsche Anleitung
  • Eigene App zur Stromüberwachung und Steuerung des Speichers
  • Smart-Meter-kompatibel (u. a. Shelly)
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Kurz-Fazit für alle, die es eilig haben:

Der Solakon One ist ein vielseitiger und dabei erfreulich preiswerter Speicher, der mit hochwertiger Verarbeitung und einfacher Installation überzeugt. Besonders die Kombination aus vier MPP-Trackern, Notstromversorgung und flexibler App-Steuerung hebt ihn von so manchem Konkurrenten ab. Wer bereit ist, sich in die App einzuarbeiten, erhält ein System, das die Eigenverbrauchsquote deutlich erhöhen kann und auf zukünftige Entwicklungen am Energiemarkt vorbereitet ist – die Funktionspalette soll in den nächsten Monaten unter anderem durch einen KI-Assistenten sowie die Nutzbarkeit dynamischer Stromtarife erweitert werden. Für kleine Haushalte reicht die Master-Einheit mit 2,1 kWh in der Regel aus, für größere Anlagen mit drei oder vier Solarmodulen kann auch ein System mit einem Zusatz-Akku (Preis: 550 Euro) optimal dimensioniert sein.

Solakon One: Ausgepackt und aufgebaut

Blick von oben auf den Zusatz-Akku des Solakon One: Der hat die gleiche Speicherkapazität wie das Hauptmodul (2,1 kWh) und wird über diese Steckverbindung angeschlossen.

Blick von oben auf den Zusatz-Akku des Solakon One: Der hat die gleiche Speicherkapazität wie das Hauptmodul (2,1 kWh) und wird über diese Steckverbindung angeschlossen.

(Foto: Matthias Schmid)

Unser ntv.de-Testsystem besteht aus einem Hauptmodul und einem Zusatz-Akku. Die einzelnen Einheiten wirken sehr solide verarbeitet – es braucht schon etwas Muskelschmalz, um die schweren Blöcke aus den stabilen Kartons zu wuchten. Ein bidirektionaler Wechselrichter, der die 800-Watt-Einspeisegrenze beachtet, ist bereits in den Speicher integriert,

Die Montage ist unkompliziert: Master- und Zusatzblock werden aufeinandergestellt, ein Verriegelungsmechanismus sorgt für festen Halt. Danach erfolgt die Verkabelung mit dem Hausnetz sowie den Solarmodulen. Fehler sind dabei praktisch ausgeschlossen, da die Anschlüsse eindeutig gekennzeichnet sind. Eine kleine Antenne für besseren WLAN-Empfang wird separat montiert. Zusätzlich liegt eine Wandhalterung bei, mit dem der Speicher an der Wand befestigt werden kann, um ihn gegen eventuelles Umfallen abzusichern.

Die Technik im Detail

Ein Stromanschluss-Kabel (Betteri auf Schuko) mit zwei Meter Länge ist im Lieferumfang enthalten. So wird der Speicher mit dem Hausnetz verbunden.

Ein Stromanschluss-Kabel (Betteri auf Schuko) mit zwei Meter Länge ist im Lieferumfang enthalten. So wird der Speicher mit dem Hausnetz verbunden.

(Foto: Matthias Schmid)

Der Solakon One setzt auf die verbreitete LiFePO4-Akkutechnologie, die für ihre hohe Zyklenfestigkeit bekannt ist. Mit bis zu 8.000 Ladezyklen ergibt sich eine voraussichtliche Lebensdauer von 15 bis 20 Jahren; vielleicht sogar noch mehr.

In der Speichereinheit verrichten vier MPP-Tracker ihren Dienst: Sie erlauben es, mehrere unterschiedlich ausgerichtete Solarmodule gleichzeitig effizient zu betreiben; auch Teilverschattungen werden dadurch besser ausgeglichen. Offiziell liegt die Grenze für Balkonkraftwerke in Deutschland bei 2.000 Watt Peak (Wp), technisch kann der One-Speicher sogar bis zu 2.600 Wp verarbeiten. So ein System wäre dann allerdings nicht mehr als klassisches Balkonkraftwerk eingestuft.

Ein Vorteil gegenüber vielen Speichern, die im letzten Kalenderjahr erschienen, ist die Möglichkeit, einen Teil des Solarstroms einzuspeisen und gleichzeitig den Rest in die Akkus zu schicken. Somit steht überschüssige Energie abends oder nachts zur Verfügung – das erhöht die Eigenverbrauchsquote deutlich.

Nutzungsmöglichkeiten und Zusatzfunktionen

Auf der Rückseite des Geräts sitzt eine Steckdose, die bis zu 1.200 Watt ausgibt – hier kann man Elektrogeräte anschließen oder den Speicher sogar aus der Steckdose laden.

Auf der Rückseite des Geräts sitzt eine Steckdose, die bis zu 1.200 Watt ausgibt – hier kann man Elektrogeräte anschließen oder den Speicher sogar aus der Steckdose laden.

(Foto: Matthias Schmid)

Solakon bewirbt seinen neuen One-Speicher als "All-in-One-Speicher der dritten Generation". Das klingt nach einem Marketing-Slogan, tatsächlich gibt es aber mehrere praktische Funktionen, die charakteristisch sind für die neueste Generation der Solarspeicher:

  • Notstrombetrieb: Über eine integrierte Steckdose lassen sich Geräte direkt mit bis zu 1.200 Watt versorgen.
  • On-Grid-Stromausgabe: Im normalen Netzbetrieb können sogar bis zu 2.200 Watt aus der Steckdose des Speichers fließen
  • Netzstrom-Ladung: Der Speicher kann auch mit Strom aus dem Netz geladen werden, was für dynamische Stromtarife interessant ist.
  • Smart-Meter-Anbindung: In Verbindung mit intelligenten Strommessern (wie einem Shelly) ist eine Nulleinspeisung möglich, also eine exakt bedarfsgerechte Abgabe des gespeicherten Solarstroms ans Hausnetz.
  • Außeneinsatz ganzjährig: Dank IP65-Schutz und integrierter Heizung ist der Betrieb im Freien ganzjährig möglich.

Steuerung und Bedienung per Solakon-App

Die Steuerung erfolgt über die gleichnamige App: Nach dem Aufbau wird der Speicher automatisch erkannt und in die bestehende Systemübersicht aufgenommen. Schon nach wenigen Minuten lassen sich in Echtzeit Erträge, Ladezustände und Temperaturen der Speichermodule einsehen; dazu gibt es Tages-, Monats- und Jahresstatistiken sowie eine praktische Aufsplittung in die Strommengen, die entweder ins Hausnetz oder in die Batterie fließen.

Drei Grundmodi für den Speicher gibt es in der Solakon-App: Smart Meter, Energieplan oder die Wahl zwischen drei Standard-Vorgaben.

Drei Grundmodi für den Speicher gibt es in der Solakon-App: Smart Meter, Energieplan oder die Wahl zwischen drei Standard-Vorgaben.

(Foto: Matthias Schmid)

Die Einstellmöglichkeiten sind vielfältig, erfordern aber etwas Einarbeitung: Nutzer können festlegen, ob der Speicher vorrangig den Solarstrom ins Hausnetz durchlassen soll oder die schnellstmögliche Füllung der Akkus priorisiert. Wer ein Smart Meter nutzt, der kann die Abgabe automatisieren – so wird immer genau die Menge Strom vom Speicher ins Netz geschickt, die gerade im Haushalt verbraucht wird. Für alle anderen bietet Solakon sogenannte Energiepläne. Damit lassen sich Zeitfenster mit einstellbarer Einspeiseleistung hinterlegen.

Beispiel: Wenn abends ab 18 Uhr kaum noch Strom von den Modulen kommt, kann man bestimmen, dass nun bis 23 Uhr konstant 800 Watt aus dem tagsüber geladenen Speicher ins Haus gespeist werden, wenn vermehrt Kochfeld, Spülmaschine oder Unterhaltungselektronik laufen. Nachts wiederum reichen vielleicht schon 250 Watt, um den Bedarf von Router und Kühlschrank zu decken. So wird der Akku effizient genutzt, auch ohne smarte Messtechnik.

Praxiserfahrung: Nicht perfekt, aber auf einem guten Weg

Kleine Verbindung, große Wirkung: Master- und Slave-Einheit rasten allein durch ihr Gewicht sauber ineinander sein. Dank dieser Metallverbindung wird es aber noch sicherer.

Kleine Verbindung, große Wirkung: Master- und Slave-Einheit rasten allein durch ihr Gewicht sauber ineinander sein. Dank dieser Metallverbindung wird es aber noch sicherer.

(Foto: Matthias Schmid)

Im Testzeitraum versorgten vier Panels mit knapp 1.800 Wp Solarleistung über mehreren Wochen hinweg den Speicher mit Strom. Tagsüber wurde überschüssige Energie zuverlässig zwischengespeichert und später dann ins Hausnetz abgegeben. Das Zusammenspiel von Modulen, Speicher und App funktionierte grundsätzlich gut. Die App zeigte allerdings in der Phase vor dem offiziellen Marktstart des Speichers noch ein paar Kinderkrankheiten.

Diese betrafen vor allem die Auswahl der Betriebsmodi und die Zeiteinstellung der Energiepläne, wurden bis Ende August aber fast alle behoben. Die letzten Details sollen laut Hersteller bis zum 7. September eliminiert werden, dann nämlich erscheint das Gerät. Auch danach darf Solakon gerne weiter an der App feilen: Während der Aufbau und die Installation des Geräts auch für Laien problemlos machbar ist, fielen bei der App-Konfiguration des Speichers noch ein paar Punkte auf, die man besser und simpler erklären könnte. An dieser Stelle ist die Konkurrenz in Form von Anker derzeit noch einen Schritt voraus.

Quelle: ntv.de

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