Geld verdienen mit Immobilien Webseite für eine Ferienwohnung erstellen: So geht's
22.10.2024, 14:44 Uhr
Wer eine Webseite für seine Ferienwohnung erstellt, spart Servicegebühren oder Provisionen für Buchungen über Ferienhaus-Portale.
(Foto: dpa)
Wer eine Ferienwohnung besitzt und damit Geld verdienen möchte, muss das Angebot bekannt machen. Das funktioniert mit Hilfe einer eigenen Webseite für die Ferienwohnung. Wir zeigen, was bei der Webseiten-Erstellung wichtig ist.
Früher wurden Ferienunterkünfte über Zeitungsannoncen vermittelt, heute läuft das Geschäft in der Regel digital. Klar, es gibt die Möglichkeit, die Wohnung oder das Haus gegen Gebühr auf speziellen Ferienwohnungs-Portalen einzustellen – die günstigere und unabhängigere Variante ist aber eine eigene Webseite für die Ferienwohnung. Eine gute Nachricht vorab: Heute muss niemand Programmierer sein, um eine Homepage zu erstellen, denn dabei helfen Webseiten-Baukästen von Hosting-Anbietern, die auch für Technik-Laien simpel zu bedienen sind. Wer die Homepage dann noch clever verschlagwortet, lockt über Google und andere Internet-Suchmaschinen urlaubsreife Menschen an, die eventuell die Ferienimmobilie buchen und Geld in die Haushaltskasse spülen. Ganz ohne Provision oder Servicegebühren für ein zwischengeschaltetes Ferienwohnungs-Portal wie Airbnb oder andere Anbieter. Wir zeigen, was bei der Webseiten-Erstellung wichtig ist.
Welche Webseiten-Baukästen sind zu empfehlen?
Für eine eigene Internetseite ist zunächst ein Hosting-Anbieter nötig – also ein Tech-Dienstleister, der Speicherplatz auf einem Webserver zur Verfügung stellt. Hosting-Anbieter wie Strato, Jimdo & Co. bieten oft auch einen Webseiten-Baukasten, mit dem sich die Internetseite online bringen lässt. Die Stiftung Warentest hat Anfang des Jahres 16 Webseiten-Baukästen-Anbieter verglichen. Ein Fazit der Test-Experten: "Bei guter Vorbereitung ist eine erste Fassung der Seite überraschend schnell online. Und: Der Start ist häufig sogar kostenlos", heißt es im Warentest-Bericht aus dem Februar 2024.
Dank vorgefertigter Designvorlagen sehen Baukasten-Internetseiten professionell aus und erfüllen alle notwendigen Funktionen, um bei Google & Co. gut zu ranken (also: gute Positionen in den Suchergebnissen zu bekommen). Praktisch sind zudem die vielen Plugins, die für Homepage-Baukästen teilweise sogar kostenlos verfügbar sind. Testsieger wurden Wix und Jimdo, jeweils mit der Note gut (2,1). "Wix hat mehr Funktionen und ist etwas benutzerfreundlicher als Jimdo, verpasst aber wegen Mängeln in Datenschutzerklärung und AGB eine bessere Note", so die Stiftung Warentest.
Für stabilen Webseiten-Traffic: Google & Co. glücklich machen
So schön die eigene Webseite auch ist – wenn sie niemand findet, bringt sie auch nichts. Und die Konkurrenz im Netz ist groß: Laut Statista gibt es aktuell (Stand 2024) weltweit rund 1,1 Milliarden Webseiten. Suchmaschinen wie Google oder Bing sorgen dafür, dass einzelne Internetseiten im besten Fall durch bestimmte Stichworte auffindbar sind. Wer eine neue Webseite an den Start bringt, sollte sich zunächst überlegen, welche Botschaft die eigene Internetseite in die Welt rufen soll. Erst dann ist klar, auf welches Paket von Suchbegriffen die Seite optimiert werden sollte. Eine Ferienwohnungs-Seite braucht anderen Content als ein neues Fitnessstudio in Berlin – auch wenn beide Webseiten dasselbe Ziel haben: Kundschaft anlocken.
Google & Co. brauchen eine bestimmte Verschlagwortung, um die Internetseiten in den Suchergebnissen weit oben anzuzeigen. Es gibt aber auch die Möglichkeit, Platzierungen in Suchmaschinen zu buchen – ähnlich wie Werbeanzeigen. Basiswissen zum Thema Suchmaschinen-Optimierung (SEO) und Suchmaschinen-Marketing bekommen Internet-Anfänger in Büchern oder Online-Kursen.
Für Ferienimmobilien bietet sich folgender Content an:
- Informationen über den Ferienort – einerseits über die Ausstattung der Wohnung, andererseits über den Ort.
- Welche Sehenswürdigkeiten gibt es in der Region?
- Welche Restaurants und Museen sind zu empfehlen?
- Finden besondere Veranstaltungen statt, die Menschen anlocken (beispielsweise Festivals oder große Volksfeste)?
- Wie verbringen Familien mit Kindern am besten ihre Zeit? Gibt es spannende Ausflugs-Tipps?
- Welche Anreisemöglichkeiten gibt es? Sind Flughäfen oder große Bahnhöfe und Autobahnen in der Nähe?
Wichtig sind Texte, in denen der Ortsname oder wichtige Sehenswürdigkeiten der Region häufig vorkommen – vor allem in Überschriften, Zwischenüberschriften und in den Bildunterschriften. Selbst geschossene Fotos bewertet Google ebenfalls positiv, weil es sich um einzigartigen und authentischen Content handelt, den eben nicht jede x-beliebige Webseite hat.
Sinnvoll ist zudem eine Social-Media-Präsenz für die Ferienwohnung, etwa bei Instagram und Facebook. Als Quelle für die Informationen bieten sich Reiseführer an und natürlich persönliche Erfahrungen. Auch da gilt: Je persönlicher und exklusiver, desto besser.
Ganz entscheidend: Kontakt- oder Buchungs-Möglichkeiten einbauen
Die Reisewilligen finden die Webseite? Das ist schön – aber sie sollen das Haus oder die Wohnung am besten auch direkt buchen können. Dafür bieten sich spezielle Plugins an, die bei Webseiten-Baukästen manchmal schon inklusive sind oder bei Bedarf zugebucht werden können: Kalender-Plugins sind eine Möglichkeit, Verfügbarkeiten für die Ferienimmobilie anzuzeigen. Dadurch sieht der Webseitenbesucher auf einen Blick: Wann ist das Haus oder die Wohnung bereits vermietet, wann nicht. Die Buchung kann dann entweder über eine persönliche Anfrage per E-Mail laufen oder über ein weiteres Plugin mit digitaler Bezahloption.
Kontaktmöglichkeiten sollten vorhanden sein (E-Mail-Adresse oder integriertes E-Mail-Formular auf der Webseite), damit Interessierte Fragen zur Ferienimmobilie stellen können.
Auch wichtig: Die rechtliche Seite absichern
Daran denken viele nicht, aber mit der Veröffentlichung einer Website sind rechtliche Vorgaben verbunden. Die gilt es zu prüfen und entsprechende Rechtstexte einzubinden. Jeder Webseiten-Betreiber hat nämlich eine gewisse Informationspflicht, für die es Gesetzesvorgaben gibt. Wer sich nicht an die aktuell gültigen Vorgaben hält, muss jederzeit mit einer Abmahnung samt empfindlicher Geldstrafe rechnen. Praktischerweise vermitteln Hosting-Anbieter wie Jimdo Pakete mit verlässlichen Rechtstexten – "von der DSGVO bis zur Widerrufsbelehrung", heißt es bei Jimdo. Ein Gang zum Rechtsanwalt ist also nicht unbedingt notwendig, den empfiehlt die Stiftung Warentest aber Webshop-Betreibern.
Bei Online-Shops kommt es auf eine gute Datenschutzerklärung und sichere allgemeine Geschäftsbedingungen an. Basiswissen ist, dass jeder Webseiten-Betreiber das Urheberrecht (Copyright) von Bildern oder Videos angeben muss. Ansonsten wichtig:
- Ein Impressum mit Namen, Rechtsform des Unternehmens, Anschrift, Kontaktdaten, Umsatzsteuer-Identifikations-Nummer und Anschrift der Berufsaufsichtsbehörde.
- Die Datenschutzerklärung mit Angaben zur Erhebung, Verwendung und Weitergabe von Kundendaten, SSL-Zertifikat und einer Möglichkeit zum Widerspruch für User.
- Die AGB (allgemeinen Geschäftsbedingungen) und ein Haftungsausschluss.
- Eine Prüfung bei der Domainregistrierung auf mögliche Verstöße gegen das Markenrecht.
Ferienwohnungs-Webseite erstellen: Sinnvoll oder nicht?
Es lohnt sich definitiv, eine Internetseite für die Ferienwohnung oder das Ferienhaus online zu bringen, gerade im Zeitalter von Social Media. Denn: die Kosten sind vergleichsweise gering, genau wie die Abhängigkeit von kommerziellen Ferienhaus-Portalen, deren Gebühren sich jederzeit ändern können. Internet-Trends sind schnelllebig, aber die persönliche Internetadresse bleibt, so lange das Geld an den Hosting-Anbieter fließt. Wer sich mit einer Ferienwohnungs-Webseite im Netz positionieren will, braucht dafür nicht viel – und vor allem nicht viele Vorkenntnisse. Der Einstieg war nie leichter als jetzt.
Quelle: ntv.de