Wenn die Konjunktur mitspielt China-Daten helfen Fernost-Börsen
23.06.2014, 11:00 Uhr
Alltagsszene in Hongkong: Ein Hochzeitspaar lässt sich vor dem Panorama des Geschäftsviertels fotografieren.
(Foto: REUTERS)
Die neue Woche beginnt an den großen Handelsplätzen in Asien voller Zuversicht. Ein starkes Konjunktursignal aus China deutet auf eine anziehende Nachfrage in der chinesischen Industrie hin. Die führenden Indizes zeigen das.
China zeigt ein Lebenszeichen und die Börsen in Ostasien reagieren am Montag positiv. Von Euphorie über die klar verbesserten Industriedaten in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt ist zumindest am Aktienmarkt jedoch nichts zu spüren. Der von der HSBC ermittelte Einkaufsmanagerindex ist im Juni erstmals seit Dezember 2013 wieder in den Expansionsbereich geklettert - er signalisiert damit Wirtschaftswachstum. Volkwirte führen diesen Anstieg auf die von der Regierung auf den Weg gebrachten Stimuli zurück.
Ausgerechnet in China fallen die Marktreaktionen recht verhalten aus. In Hongkong stieg der HSI um 0,3 Prozent, in Schanghai der Shanghai Composite sogar nur um wenige Punkte. Am Aktienmarkt tateb sich in China vor allem Bankaktien hervor. Bank of Communications, China Citic Bank, China Minsheng Banking, Agricultural Bank of China und ICBC stiegen zwischen 1,7 und 0,8 Prozent.
"Die Daten entfalten keine große Wirkung. Investoren schielen derzeit stärker auf das Neuangebot im Zuge der Börsengänge. Die Kurse der neuen Titel dürften stärker als Stimmungsbarometer der Anleger dienen", sagt Analyst Deng Wenyuan von Soochow Securities. In der vergangenen Woche war der erste Schwung vier neuer Papiere überzeichnet.
Australiens Märkte profitieren doppelt
In Sydney kletterten dank der positiven China-Daten Aktienmarkt und Wechselkurse gleichermaßen. Während der S&P/ASX-200 um 0,6 Prozent zulegt, klettert der Australische Dollar auf 0,9441 US-Dollar verglichen mit Wechselkursen um 0,9377 US-Dollar im späten US-Handel am Freitag. Die australische Volkswirtschaft ist stark abhängig von Rohstoffexporten nach China. Daher weisen die entsprechenden Branchenwerte die höchsten Gewinne auf: Fortescue Metals Group gewinnen 4,7 und Atlas Iron 5 Prozent. Gestützt wird der Sektor zusätzlich von steigenden Eisenerzpreisen in China.
Nikkei und das Jahreshoch
In Tokio stieg der Nikkei zwischenzeitlich auf den höchsten Stand seit fünf Monaten, weil Anleger auf eine weiter lockere Geldpolitik der US-Notenbank (Fed) setzen. Der Leitindex ging mit einem Plus von 0,1 Prozent auf 15.369 Punkten aus dem Handel. Auch an anderen Handelsplätzen überwog der Optimismus: Der MSCI-Index für die Region Asien-Pazifik ohne Japans kletterte um 0,5 Prozent.
In Japan gaben die chinesischen Konjunkturdaten vor allem den Aktien von Baumaschinenherstellern Auftrieb, die in der Volksrepublik besonders aktiv sind. Die Aktie von Hitachi Construction legte um 2 Prozent zu. Papiere von Komatsu verteuerten sich um 1,25 Prozent.
Belastet von der Yen-Stärke sanken im japanischen Automobilsektor Toyota Motor um 0,7 und Honda Motor um 0,5 Prozent. Nissan zogen dagegen um 1,2 Prozent an, laut Berichten will der Automobilhersteller zusammen mit dem deutschen Wettbewerber Daimler ein Gemeinschaftsunternehmen in Mexiko zum Bau von Kleinwagen gründen.
Quelle: ntv.de, mmo/dpa/rts