Panorama

Zugunglück in Amsterdam 68-Jährige erliegt Verletzungen

22.04.2012, 17:37 Uhr
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Die Unglücksursache liegt noch im Dunklen. (Foto: dpa)

Die schlimmen Befürchtungen werden wahr. Eine der Schwerverletzten des Zugunglücks von Amsterdam stirbt. Weitere Schwerverletzte werden noch immer behandelt. Weiter ist unklar, warum mitten in Amsterdam ein Schnellzug und ein Regionalzug auf dem selben Gleis aufeinander zufuhren.

Einen Tag nach dem schweren Zugunglück in Amsterdam ist ein erstes Opfer seinen Verletzungen erlegen. Eine 68-jährige Passagierin sei am Morgen gestorben, teilten die Behörden der niederländischen Hauptstadt mit. Nach ihren Angaben wurden insgesamt 117 Menschen verletzt, als die beiden Züge am Samstagabend aus ungeklärter Ursache frontal aufeinander fuhren.

Nach Angaben einer Bahnsprecherin stießen eine Regionalbahn und ein Schnellzug gegen 18.30 Uhr auf einer Brücke zwischen dem Hauptbahnhof und dem im Westen der Stadt gelegenen Bahnhof Sloterdijk zusammen. Glücklicherweise hätten beide Züge noch keine volle Fahrt aufgenommen und seien mit Geschwindigkeiten von jeweils rund 50 Stundenkilometern aufeinandergeprallt.

Allerdings wurden viele Passagiere, die noch im Gang standen, durch die Wagen und gegen die Fenster geschleudert. Insgesamt 42 wurden den jüngsten Angaben zufolge schwer verletzt, von ihnen waren 16 am Nachmittag noch im Krankenhaus. Laut der niederländischen Nachrichtenagentur ANP erlitten mehrere der Opfer Knochenbrüche und Prellungen.

Gut organisierter Rettungseinsatz

Schon kurze Zeit nach dem Unglück waren die Rettungskräfte vor Ort und konnten entsprechend rasch eingreifen. Einige Opfer mussten sie mühsam aus den Wagen bergen. Auf Fotos war zu sehen, wie sich die beiden zerstörten Züge auf der Brücke gegenüberstanden. Die Vorderteile der Lokomotiven waren stark beschädigt, zahlreiche Fenster zerborsten. Inzwischen konnte einer der Züge in ein Depot geschleppt werden, wo er von der Polizei weiter untersucht wurde.

Was zu dem Unglück geführt hatte, blieb zunächst unklar. Zeugen hatten lediglich berichtet, dass einer der beiden Züge kurz vor dem Zusammenstoß ein langes Warnsignal ertönen ließ. Einem Sprecher der Bahnpolizei zufolge dauerten die Ermittlungen weiter an. Der niederländische Bahnchef forderte umfassende Aufklärung. "Wir müssen bis ins kleinste Deteil wissen, wie das passieren konnte", sagte er auf einer vom Fernsehen live übertragenen Pressekonferenz.

Wegen des Unfalls war der gesamte Bahnverkehr im Westen von Amsterdam unterbrochen, ebenso wie die Verbindung zwischen dem Hauptbahnhof und dem Flughafen Schiphol. Als Ersatz wurden Busse eingesetzt. Der Bahnverkehr im Westen der Stadt blieb stark beeinträchtigt.

Quelle: ntv.de, AFP