Brutaler Überfall in der Türkei Attentäter schießt TV-Star in den Kopf
19.05.2015, 00:07 Uhr
TV-Star aus Diyarbakir: Mutlu Kaya vor ihrem großen Auftritt auf der Bühne von "Sesi Cok Güzel" (Archivbild).
(Foto: fox.com.tr)
Ein Mordanschlag löst in der Türkei eine Welle des Entsetzens aus: Im Südosten des Landes lauert ein Schütze einem landesweit bekannten Nachwuchsstar auf. Die Hintergründe der Tat sind noch vollkommen unklar.
Eine junge Kandidatin einer türkischen Fernseh-Talentshow ist Medienberichten zufolge von einem Unbekannten angeschossen und lebensgefährlich verletzt worden. Der Attentäter habe Mutlu Kaya in deren Haus in der Provinz Diyarbakir im Osten des Landes in den Kopf geschossen, berichtete die türkische Nachrichtenagentur Dogan.
Die 19-Jährige befindet sich demnach in der Stadt Diyarbakir in einem Krankenhaus auf der Intensivstation. Berichten zufolge feuerte der Attentäter aus dem Garten durch ein Fenster ins Haus. Die Nachrichtenagentur Anadolu meldete, ein Verdächtiger sei festgenommen worden.
Die Tat eines Fanatikers?
Kaya war eine der Teilnehmerinnen der Talentshow "Sesi Cok Güzel" im türkischen Privatsender Fox. Ihre prominente Mentorin war Sibel Can, einer der bekanntesten Folkpop-Sängerinnen der Türkei. Can zeigte sich erschüttert von dem Attentat.
"Mein hübsches Mädchen Mutlu, wie konnten sie dich verletzen? Ich bin sehr traurig", schrieb sie in einer ersten Stellungnahme auf Instagram. "Sie schwebt nun in Lebensgefahr, ich wünsche ihr schnelle Genesung."
Kritik aus der Familie?
Die Zeitung "Posta" hatte zuvor berichtet, Kaya sei wegen ihrer Teilnahme an der Show von Familienmitgliedern bedroht worden. Ihr Vater Mehmet Kaya sagte zu Reportern vor dem Krankenhaus, seine Tochter habe gerade geprobt, als der Angriff erfolgte. "Ich will einfach, dass meine Tochter wieder gesund wird", sagte er. "Ich erwarte Hilfe von Sibel Can, sie ist wie eine Mutter für sie."
Gesicherte Erkenntnisse über die Hintergründe der Tat oder die Motive des Täters liegen derzeit noch nicht vor. Die Spekulationen reichen von Eifersucht im privaten Umfeld des Opfers bis hin zu religiös motiviertem Fanatismus. Die Provinzhauptstadt Diyarbakir liegt im Südosten der Türkei, rund 100 Kilometer vor der türkisch-syrischen Grenze.
Quelle: ntv.de, mmo/AFP