Im Mont-Blanc-Massiv auf 4000 Meter Bergsteiger sitzen in Loch fest
07.11.2011, 11:11 Uhr
Teil des Mont-Blanc-Massivs auf der französischen Seite.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Zwei erfahrene Bergsteiger machen sich auf der französischen Seite des Mont-Blanc-Massivs über eine extrem steile, vereiste Rinne auf den Weg nach oben. Schneestürme zwingen den Mann und seine Begleiterin zum Halt. Sie graben sich ein Schneeloch - und warten. Alle Rettungsversuche bleiben bislang erfolglos.
In 4000 Metern Höhe sitzen zwei französische Bergsteiger seit fünf Tagen im Mont-Blanc-Massiv fest. Schneestürme halten einen 47-jährigen Bergführer und seine 44-jährige Begleiterin seit vergangenem Mittwoch auf der italienischen Seite gefangen. Die beiden haben sich zum Schutz gegen die Kälte unterhalb der Pointe Walker (4208 Meter) ein Schneeloch gegraben, wie der Bergführer zunächst selbst noch per Handy erklärt hatte.
Die Begleiterin sei sehr erschöpft, berichtete die Zeitung "Le Parisien" unter Berufung auf die Hochgebirgs-Gendarmerie in Chamonix. Die Handy-Gespräche brachen am Freitagnachmittag ab, da der Batteriespeicher des Telefons leer war. Beide Franzosen gelten als sehr erfahrene Bergsteiger. Sie hatten nach den Angaben einen Aufstieg über eine extrem steile, vereiste Rinne geplant. "Wenn sie sich in einem gegrabenen Schneeloch befinden, haben sie eine Temperatur von um die Null Grad, was selbst einige Tage noch erträglich ist", sagte der Bruder des festsitzenden Franzosen, der ebenfalls Bergführer ist, dem "Parisien".
Am Vortag hatten französische und italienische Bergrettungsmannschaften mehrfach versucht, das Paar per Helikopter zu retten. Wegen dichtem Nebel und starkem Wind kamen sie jedoch nicht weiter als 3500 Meter. "Es war unmöglich. Bei diesen Himalaya-Bedingungen riskiert man am Ende das Leben der Rettungsmannschaften", erklärte der Chef der Bergrettung von Courmayeur, Oscar Taiola.
Unwetter halten Italien seit zwei Wochen fest im Griff und richteten vor allem in Norditalien Millionen-Schäden an. Mindestens 16 Menschen kamen in Ligurien und der Toskana bei Überschwemmungen ums Leben.
Quelle: ntv.de, dpa