Panorama

13 Menschen sterben in El Salvador Busse brutal überfallen

Bei einer Serie von Überfällen auf Busse in El Salvador werden 13 Menschen getötet. Jugendbanden versuchen mit solchen Überfällen, Busunternehmen zu erpressen.

Bei zwei Überfällen auf Stadtbusse in El Salvador sind insgesamt 13 Menschen getötet worden. Unbekannte auf Motorrädern hätten zunächst eines der Fahrzeuge im Norden der Hauptstadt San Salvador gestoppt und mit Benzin in Brand gesetzt, berichtete die Zeitung "La Prensa Grafica". In dem Fahrzeug seien am Vortag elf Menschen verbrannt, mindestens weitere zwölf Menschen wurden teils mit schweren Verbrennungen in Krankenhäuser gebracht.

Sicherheitskräfte untersuchen einen ausgebrannten Bus.

Sicherheitskräfte untersuchen einen ausgebrannten Bus.

(Foto: REUTERS)

Kurz nach dem Brandanschlag stürmten vier Bewaffnete einen nur wenige hundert Meter entfernt stehenden Bus und erschossen ein kleines Mädchen sowie den Schaffner. Drei weitere Menschen wurden verletzt. Die Polizei ging davon aus, dass es sich bei den Tätern in beiden Fällen um Mitglieder der berüchtigten Jugendbande "18" handelt. Als Motiv der Täter, die ihre Verbrechen oft im Drogenrausch begehen, wurde Erpressung der Busunternehmen angenommen. Nach Angaben des nationalen Polizeidirektors Carlos Ascencio wurden sechs Verdächtige festgenommen.

Banden mit großem Zulauf

Der Präsident des Dachverbandes der Transportunternehmen des mittelamerikanischen Landes, Catalino Miranda, beklagte die ständige Schutzgelderpressung der Unternehmen und das Ausmaß der Gewalt. Im vergangenen Jahr hätten die kriminellen Banden 137 Fahrer sowie in den Bussen mitfahrende Schaffner und Unternehmer umgebracht und 37 Busse in Brand gesetzt. Seit Januar diesen Jahres seien bereits 77 Menschen in Bussen umgebracht und 30 Fahrzeuge verbrannt worden.

Mit jährlich 72 Morden auf 100.000 Einwohner gehört das frühere Bürgerkriegsland El Salvador zu den Ländern mit der höchsten Mordrate weltweit. Ende vergangenen Jahres ordnete Präsident Mauricio Funes eine Offensive gegen die Banden an und schickte 4000 Soldaten zur Verstärkung der Polizei auf die Straßen. Die Banden haben jedoch großen Zulauf von Jugendlichen, für die es kaum Arbeit oder berufliche Perspektiven gibt.

Quelle: ntv.de, dpa

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