Panorama

18 Jahre nach der Lewinsky-Affäre Clinton-Ankläger stolpert über Sexskandal

Kenneth Starr ist künftig nicht mehr Präsident der baptistischen Privatuniversität Baylor im Bundesstaat Texas.

Kenneth Starr ist künftig nicht mehr Präsident der baptistischen Privatuniversität Baylor im Bundesstaat Texas.

(Foto: REUTERS)

Er galt als besonders angriffslustiger Ankläger: Kenneth Starr. Der frühere Staatsanwalt brachte Ex-Präsident Clinton wegen der Lewinsky-Affäre ein Amtsenthebungsverfahren ein. Ausgerechnet er verliert jetzt wegen einer Sexskandals seinen Job.

Der einstige Ankläger in der Lewinsky-Affäre, Kenneth Starr, ist nun selbst in einen Sexskandal verwickelt. Der frühere Staatsanwalt, der in den 1990er Jahren unnachgiebig das Verfahren gegen den damaligen US-Präsident Bill Clinton geleitet hatte, wurde von seinem Posten als Präsident der baptistischen Privatuniversität Baylor im Bundesstaat Texas entlassen. Ihm wird vorgeworfen, nicht hinreichend auf Beschwerden von Vergewaltigungsopfern und Betroffenen von sexueller Belästigung reagiert zu haben.

Eine Untersuchung war bereits 2015 zu dem Schluss gekommen, dass die Leitung der Universität nicht angemessen auf die seit Jahren bestehenden Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs durch Mitglieder der Football-Mannschaft von Baylor reagiert habe. Neben Starr, der seit 2010 die Präsidentschaft der konservativen Universität innehatte, wurde nach Angaben des Verwaltungsrates auch der Trainer der Mannschaft entlassen.

Kenneth Starr ist in den 1990er Jahren weltweit bekannt geworden. Als ermittelnder Staatsanwalt im Verfahren gegen Clinton, wegen dessen Affäre mit der Praktikantin Monica Lewinsky, zeigte er sich auffällig aggressiv. Immer wieder war von einer Vendetta, einem Rachefeldzug die Rede. Starrs Abschlussbericht, in dem er dem Präsidenten Meineid vorwarf, öffnete den Weg für ein Amtsenthebungsverfahren gegen Clinton.  Das Verfahren scheiterte 1999 im Senat, doch es war ein historischer Einschnitt. Vor Clinton musste sich in der Geschichte der Vereinigten Staaten nur Andrew Johnson im Jahr 1868 so einem Verfahren stellen.

Quelle: ntv.de, ieh/AFP

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