Langohr überlebt Unfall bei 100 km/h Der härteste Hase Deutschlands
19.06.2012, 16:25 Uhr
Das ist der Glückspilz, noch eingesperrt im Unfall-Pkw.
(Foto: dpa)
Mit Tempo 100 erwischt ein Auto nachts auf der Landstraße einen Hasen. Normalerweise wäre die Geschichte hier zu Ende. Nicht in Ostfriesland. Denn am nächsten Tag springt das Tier quicklebendig aus der Frontschürze des Pkw.
Frontalzusammenstoß mit einem Auto bei Tempo 100 - und das Unfallopfer bleibt unverletzt: Das schafft wohl nur der "härteste Feldhase Deutschlands", wie Medien ein kleines Langohr aus Dornum in Ostfriesland nennen. "So einen verrückten Wildunfall habe ich noch nie erlebt und werde es wohl auch nie wieder", sagte der Jäger Reint Janssen. Ihn hatte der Autofahrer Wilhelm Buß angerufen, nachdem er nachts mit dem Langohr auf der Landstraße zusammengestoßen war.
Erst am nächsten Morgen hatte Buß bemerkt, dass der Hase in einem Hohlraum hinter der Stoßstange gelandet war. Das Tier war durch die Kunststoffabdeckung geschlagen, die wieder zuklappte und den Hasen so einsperrte. Janssen befreite den Hasen, der unverletzt in die Freiheit hoppelte.
"Meine Frau und ich haben erst einen Marder vermutet, als wir Geräusche im Motorraum hörten", sagte Buß. An den Wildunfall am Vorabend hätten sie überhaupt nicht mehr gedacht: "Das war ja im Dunkeln, und ich dachte, das Tier sei in einen Graben geflogen." Sie gaben dem Hasen erst einmal Gras zu fressen und fuhren in die Werkstatt, wo Janssen das Tier befreite.
"Das klingt wie Jägerlatein oder ein Aprilscherz, aber der Hase hat einfach einen Riesenmassel gehabt", sagte Jäger Janssen, der das Tier wieder in der Wildnis aussetze. "Dort kann er noch viele Häsinnen kennenlernen." Autofahrer Buß wartet derweil noch auf die Rechnung aus der Werkstatt. Dort mussten die leicht beschädigte Stoßstange repariert und das Kabel für die Hupe geflickt werden. "Das hat der Hase angeknabbert."
Quelle: ntv.de, dpa