Panorama

Umgangsformen gehen verlorenDeutschen mangelt es häufig an Höflichkeit

18.04.2015, 12:27 Uhr
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Das Aufhalten der Tür wird von vielen immernoch als wichtig erachtet. (Foto: dpa)

Tür aufhalten, Sitzplatz anbieten, Ladies first. Die Einhaltung von Höflichkeitsformen genießt in der deutschen Gesellschaft immer noch einen großen Stellenwert. Glaubt man aber einer Umfrage, scheinen die Deutschen früher höflicher gewesen zu sein.

Früher waren die Menschen offenbar höflicher - dieser Meinung sind laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov drei von vier Deutschen. Vor allem mangele es jungen Menschen am notwendigen Respekt vor älteren Leuten. Die negative Entwicklung wird vornehmlich auf die Erziehung zurückgeführt. Die Verantwortung dafür, dass Kinder und Jugendliche Höflichkeit erlernen, sehen nämlich mehr als die Hälfte der Befragten allein bei den Eltern. Aber auch die Schule stehe in der Pflicht, Heranwachsenden Orientierung zu geben.

Gutes Benehmen ist jedenfalls nach wie vor angesagt, da sind sich Jung und Alt einig. Der Wunsch nach gewissen Höflichkeitsformen ist grundsätzlich altersunabhängig. So erachten es viele als wichtig, dass man in der Bahn Älteren oder Schwangeren einen Sitz anbietet. Auch das Aufhalten der Tür oder den Vortritt zu lassen werden als wichtig erachtet.

Als unhöflich betrachten viele Befragte vor allem den ständigen Blick auf das Smartphone. Unsicher sind viele Deutsche jedoch bei der Frage, ob man sein Gegenüber duzen oder siezen sollte. Etwa die Hälfte sieht sich oft damit konfrontiert, die Jungen erwartungsgemäß häufiger als die Älteren. Nur etwa jeder Vierte aller Befragten findet es "in Ordnung", wenn er im Café vom Kellner einfach so geduzt wird. Ungefragt geduzt zu werden, stößt der Umfrage zufolge vor allem bei den Älteren auf Ablehnung.

Quelle: ntv.de, jja/dpa

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