Kinderpornografie in den USA Deutscher Magier streitet Vorwürfe ab
08.04.2016, 07:52 Uhr
Jan Rouvens Magier-Show "The New Illusions" wurde erstmal eingestellt.
(Foto: imago/suedraumfoto)
Mit seiner Show "The New Illusions" ist der deutsche Zauberkünstler Jan Rouven in Las Vegas ein gefeierter Star, momentan sitzt er jedoch in Untersuchungshaft. Vor Gericht versucht sein Anwalt zu erklären, warum das FBI bei ihm Kinderpornos finden konnte.
Der deutsche Zauberkünstler Jan Rouven ist in Las Vegas wegen Besitzes von Kinderpornografie angeklagt - vor Gericht hat er nun alle Vorwürfe bestritten. Der 38-Jährige wies die Anklage in allen Punkten zurück und plädierte auf "nicht schuldig", wie sein Anwalt Jess Marchese sagte. Der Prozessbeginn wurde für den 6. Juni angesetzt. Rouven droht eine langjährige Haftstrafe.
Der aus dem Rheinland stammende Magier feierte in den vergangenen Jahren mit seiner Show im "Tropicana"-Casino von Las Vegas im US-Bundesstaat Nevada große Erfolge. Die Show "The New Illusions" wurde nach seiner Festnahme im März eingestellt. Die Freilassung aus der Untersuchungshaft wurde ihm von einer Richterin verwehrt.
Sein Anwalt will dennoch weiterhin versuchen, die Freilassung des Illusionskünstlers zu erreichen, da dieser "keine Gefahr für die Öffentlichkeit" darstelle. Zu diesem Antrag ist für den 19. April eine Anhörung angesetzt.
3235 Videos und 105 Fotos
Das FBI hatte nach einem Bericht der Zeitung "Las Vegas Review-Journal" bei einer Durchsuchung von Rouvens Haus im Januar seinen Computer und eine externe Festplatte beschlagnahmt. Auf der Festplatte seien 3235 Videos und 105 Fotos mit Kinderpornografie gefunden worden. Der Magier wurde wegen Besitzes, Empfangs, Verbreitung und Bewerbung von Kinderpornografie angeklagt.
Die Ermittlungen gegen Rouven hatten dem Bericht zufolge begonnen, nachdem ein verdeckter Ermittler des FBI ein Filesharing-Netzwerk infiltriert hatte, in dem Kinderpornos ausgetauscht wurden. Der Magier soll laut dem Blatt gesagt haben, dass er das Netzwerk lediglich benutzt habe, um Zauber-Shows und deutsche Fernsehsendungen zu schauen.
Rouvens Anwalt sagte, sein Mandant habe auf seinem großen Anwesen in Nevada "ein offenes Haus" gehalten, viele Leute seien ein- und ausgegangen. "Jeder dieser Leute" könne die fraglichen Dateien heruntergeladen haben.
Quelle: ntv.de, hla/AFP