Panorama

Frau erstochen und zerstückelt Elf Jahre für 30-Jährigen

Ein 30 Jahre alter Mann, der seine Ehefrau im Streit erstochen und ihre Leiche zerstückelt hatte, ist wegen Totschlags zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Dies entschied das Landgericht Münster. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft die ursprünglich erhobene Mordanklage fallen lassen. Dem geständigen Täter seien keine niederen Beweggründe nachzuweisen.

Die Verteidigung hatte auf Totschlag in einem minderschweren Fall plädiert. Die Anwälte kündigten direkt nach dem Urteil an, wegen des hohen Strafmaßes in Revision zu gehen. Der Gelegenheitsarbeiter hatte zugegeben, die 28-jährige Mutter zweier Kinder im Sommer 2007 aus Eifersucht getötet zu haben. Danach zerstückelte er die Leiche und versenkte sie im Dortmund-Ems-Kanal in Münster.

Antrieb für die Tat war nach Auffassung des Gerichts eine Mischung aus Eifersucht, Wut und Verzweiflung. Wenige Tage zuvor hatte der Verurteilte auf dem Handy seiner von ihm getrennt lebenden Frau eine Kurznachricht von deren neuem Liebhaber gefunden. Die Ehe war seit Jahren zerrüttet. Die junge Mutter traf sich gerne mit Freundinnen und ging in die Disco, während ihr Mann sie lieber zu Hause bei den Kindern gesehen hätte. Obwohl seine Frau sich mehr und mehr von ihm abwandte, kümmerte er sich weiter um sie und die Kinder in der Hoffnung, Beziehung und Familie retten zu können. Diese belastende Situation sei bei der Urteilsbemessung berücksichtigt worden, hieß es.

"Er ließ sie schlicht und ergreifend verbluten"

Am Tatabend hatte sich die junge Frau mit ihrem neuen Partner treffen wollen. Die beiden sechs und vier Jahre alten Kinder hütete der Patenonkel. Als sie sich in der Wohnung ihrem Mann ausgehfertig im Minirock präsentierte, kam es nach Darstellung der Richter zu einem heftigen Streit, in dessen Verlauf die 28-Jährige zu einem Messer griff. Ihr Mann entwendete ihr die Waffe und stach zweimal zu.

Als strafverschärfend wertete die Kammer, dass der 30-Jährige keinen Notarzt rief, obwohl die Frau gute Chancen gehabt hätte, trotz schwerer Verletzungen zu überleben. "Er hat sie schlicht und ergreifend dort verbluten lassen", sagte der Vorsitzende Richter Michael Skawran. In der Badewanne zerteilte er später die Leiche mit Messern und einem Hackebeil.

Gliedmaßen, Kopf und Torso versenkte er in der Nacht mit Schottersteinen beschwert am Münsteraner Hafen im Kanal. Das Verbrechen gestand der Mann erst, als Freundinnen seiner Frau Vermisstenanzeige erstatteten und er ins Visier der Ermittler geriet. Zuvor hatte er sich selbst vom Handy der Toten eine SMS geschickt, in der sie eine mehrmonatige Reise ankündigte und ihm "Verzeih, ich kann nicht anders" schrieb.

Quelle: ntv.de

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