Hälfte der Gäste war im Shuttlebus Eurowingspilot lässt Passagiere stehen
18.06.2016, 17:36 Uhr
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(Foto: picture alliance / dpa)
Die geplante Reise nach Dresden endet für 72 Passagiere der Lufthansa-Billiglinie Eurowings auf dem Düsseldorfer Rollfeld. Bevor sie einsteigen dürfen, entscheidet sich der Pilot, ohne sie abzuheben.
Am Düsseldorfer Flughafen ist es am Freitagabend zu chaotischen Szenen gekommen. Wie die Zeitung "Express" berichtet, startete ein Pilot der Lufthansa-Tochtergesellschaft Eurowings Richtung Dresden bevor alle Passagiere eingestiegen waren. Die Hälfte der Fluggäste, deren Gepäck bereits in der Maschine eingeladen war, ließ er auf dem Rollfeld stehen.
Zu Beginn des Boardings hatte der für 19.05 Uhr angesetzte Flug bereits etwa zwei Stunden Verspätung. Dem Bericht zufolge ließ die Crew etwa 72 Passagiere, die mit einem ersten Bus vom Gate kamen, ins Flugzeug einsteigen. Ebenfalls 72 Fluggäste in einem zweiten Bus durften diesen allerdings auf dem Rollfeld nicht mehr verlassen, da der Pilot entschieden hatte, ohne sie zu starten. Laut Express mussten Beamte der Bundespolizei anrücken, um die aufgebrachten Passagiere zu beruhigen.
Laut lokalen Medienberichten hing die Entscheidung des Piloten mit einer Rangelei unter Passagieren im Bus zusammen, die die Abfahrt des zweiten Busses verzögerte. Dem WDR sagte ein Sprecher des Flughafens, der Pilot habe in Übereinstimmung mit der Verkehrszentrale des Flughafens entschieden, da er den Beginn des Nachflugverbots um 22 Uhr zu verpassen drohte. So habe er lieber mit der Hälfte der Passagiere ans Ziel gebracht als gar keine.
Gegenüber dem "Express" teilte Eurowings mit, dass die sitzengebliebenen Passagiere umgebucht worden seien. Betroffene Reisende hatten sich dagegen bei der Zeitung beklagt, dass sie sich selbst um Ersatz am nächsten Tag für den ausfallenen Flug hätten kümmern müssen.
Quelle: ntv.de, mbo