Neue Probleme im Pannen-AKW Experten untersuchen Fukushima
15.04.2013, 09:00 Uhr
Immer neue Zwischenfälle: Experten nehmen die Atom-Ruine von Fukushima unter die Lupe.
(Foto: picture alliance / dpa)
Das japanische Atomkraftwerk Fukushima kommt aus den Schlagzeilen nicht heraus. Vor wenigen Tagen tritt schwer radioaktives Wasser aus. Nun rücken Fachleute an und nehmen das Pannen-AKW unter die Lupe. Der Betreiber Tepco muss Kritik fürchten.
Pleiten, Pech und Pannen prägen die vergangenen zwei Jahre für die Atomanlage im japanischen Fukushima. Nach dem schweren Tsunami-Unglück vom März 2011 gab es immer wieder Pannen. Zuletzt gelang schwer radioaktiv verseuchtes Wasser in die Umwelt. Nun sind Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) eingetroffen. Die Mission ist auf Bitten der japanischen Regierung vor Ort.
Das zwölfköpfige Team traf sich in Tokio mit Vertretern der Regierung und der Betreiberfirma Tepco. Von Mittwoch bis Freitag soll die Runde aus Nuklearexperten und internationalen Spezialisten die Anlage selbst untersuchen. Dabei geht es vor allem um den Stand der Demontagearbeiten an den zerstörten Reaktoren.
Fachleute kündigen Bericht an
Es ist die dritte derartige Mission, seit die Anlage in Fukushima durch ein verheerendes Erdbeben und einen anschließenden Tsunami schwer beschädigt worden war. In den Wochen und Monaten nach der Katastrophe gelangte massiv Radioaktivität in die Umwelt. Zehntausende Menschen mussten die verstrahlten Gebiete rund um das Kraftwerk verlassen.
Die Anlage sorgt seither immer wieder für Negativschlagzeilen - zuletzt durch das ausgetretene Wasser. Laut Angaben des Betreibers waren aus einem undichten Tank 22 Liter verseuchtes Wasser ausgelaufen und im Erdreich versickert. Wenige Tage zuvor musste Tepco das Auftreten anderer Lecks einräumen.
Die IAEA-Mission will Tepco und der japanischen Regierung schon in einer Woche einen Bericht vorlegen. Der japanischen Regierung zufolge dürfte es bei der Untersuchung auch um die von Tepco ergriffenen Maßnahmen zur Eindämmung der neuerlichen Pannen gehen.
Quelle: ntv.de, jtw/AFP