Panorama

Schiffsunfall in der OstseeFrachter hängt in der Kadetrinne fest

08.10.2016, 18:33 Uhr
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Blick auf die Ostsee bei Ahrenshoop (Archivbild): Weit draußen auf dem Meer wartet die Besatzung der "Maestro Diamond" auf den ersten Schleppversuch. (Foto: picture alliance / dpa)

Alarm im Meer zwischen Dänemark und Deutschland: Am Rand einer der meistbefahrenen Schifffahrtsrouten der Ostsee gerät ein rund 180 Meter langes Schiff in Schwierigkeiten. Wind und Wellen verhindern einen ersten Bergungsversuch der "Maestro Diamond".

Ein Frachtschiff ist vor der dänischen Küste in der Ostsee auf Grund gelaufen. Es gebe derzeit keinerlei Anzeichen für eine Gefährdung der Umwelt, teilten die dänischen Schifffahrtsbehörden mit.

Der Frachter "Maestro Diamond", der unter der Flagge der Marshallinseln fährt, war mit Düngemittel auf dem Weg von Klaipeda in Litauen nach New Orleans, als er am Freitagabend in der Kadetrinne am Gedser Riff auflief. Bei dem Frachter handelt es sich um einen rund 180 Meter langen und gut 28 Meter breiten Schüttgutfrachter, der erst seit vergangenem Jahr im Einsatz ist.

Schleppversuch am Sonntag

Wegen heftiger Winde und stürmischer See könne das Schiff frühestens am Sonntag freigeschleppt werden, sagte ein Behördensprecher. Der Frachter liegt offenbar weitgehend stabil. Die Crew soll solange an Bord bleiben.

Die rund 24 Kilometer lange Kadetrinne liegt zwischen der deutschen Halbinsel Fischland-Darß-Zingst und der dänischen Insel Falster. Aufgrund seiner Untiefen zählen Experten das Seegebiet zu den der gefährlichsten Gewässern der Ostsee.

Engpass in der Ostsee

Mehr als 50.000 Schiffe pro Jahr durchfahren diese Engstelle: Alle Routen von Häfen wie Danzig, Stockholm, Helsinki, Riga oder St. Petersburg führen durch diesen Flaschenhals. Größere Schiffe mit einem Tiefgang von zehn Metern und mehr sind dabei auf exakte Positionsangaben angewiesen.

An den Rändern der schmalen, gewundenen Kadetrinne steigt der Meeresboden bis auf wenige Meter unterhalb der Wasseroberfläche an. Der schiffbare Bereich ist an seinen engsten Stellen weniger als einen Kilometer breit. Bei den geringsten Kursabweichungen droht eine Grundberührung - mit potenziell verheerenden Folgen.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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