Panorama

Alle Jahre wieder Frankfurt angeblich am gefährlichsten

2013 wurden in Deutschland rund sechs Millionen Straftaten polizeilich erfasst.

2013 wurden in Deutschland rund sechs Millionen Straftaten polizeilich erfasst.

(Foto: dpa)

Wie schon im vergangenen Jahr schneidet die hessische Metropole Frankfurt im Straftaten-Ranking der Großstädte schlecht ab. Die Statistik führt allerdings in die Irre.

Frankfurt am Main bleibt laut "Welt" die gefährlichste Großstadt Deutschlands, gefolgt von Köln und Berlin. Sicherste Stadt ist weiterhin München, wie die Zeitung unter Berufung auf die polizeiliche Kriminalitätsstatistik 2013 berichtete, die an diesem Mittwoch vorgestellt wird.

Demnach wurden in Frankfurt am Main 16.292 Straftaten pro 100.000 Einwohner verübt. Für Köln weist die Statistik 15.009 Taten pro 100.000 Einwohner aus, für Berlin 14.908. Wie schon in den Vorjahren zählten die Statistiker die wenigsten Straftaten in München mit 7395 Taten pro 100.000 Einwohner.

Der Haken ist nur: Die Statistik führt in die Irre. "Mathematisch ist die relativ hohe Zahl der Straftaten zwar nicht wegzureden", sagte der Frankfurter Polizeisprecher Alexander Kießling bereits im vergangenen Jahr der "Frankfurter Neuen Presse", als die Statistik für 2012 präsentiert wurde. "Aus der Zahl auf die Sicherheit in der Stadt zu schließen, ist aber undifferenziert." Ein großer Teil der Delikte, die wir in Frankfurt verzeichnen, berühre die Sicherheit der Bürger nicht.

Vor allem durch den Flughafen, der zum Stadtgebiet gehört, habe es 14.240 Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz gegeben, sagte Kießling. Auch der Banken- und Kreditkartenbetrug treibe die Zahl der Straftaten in die Höhe. "Wenn der Täter unbekannt ist, werden diese Delikte bearbeitet, wo das Kreditinstitut seinen Sitz hat. In vielen Fällen also in Frankfurt." Sein Fazit: Bei sicherheitsrelevanten Straftaten liege Frankfurt "irgendwo im Mittelfeld".

Deutsches "Nord-Süd-Gefälle"

Laut "Welt" zeigt sich im Ranking der Bundesländer ein starkes "Nord-Süd-Gefälle": Die höchste Kriminalitätsrate verzeichneten die Stadtstaaten Berlin mit 14.908 Straftaten pro 100.000 Einwohner, Hamburg mit 13.724 und Bremen mit 13.059, gefolgt von den Flächenstaaten Sachsen-Anhalt mit 8581 und Nordrhein-Westfalen mit 8459. In Bayern wurden hingegen nur 5073 Straftaten gezählt. Ebenfalls gut schnitten Baden-Württemberg mit 5450 Taten und Hessen mit 6429 Taten ab.

Deutschlandweit wurden dem Bericht zufolge im vergangenen Jahr 5,961 Millionen Straftaten polizeilich erfasst, das entspricht einem Rückgang von 0,6 Prozent. Die Aufklärungsrate stieg um 0,1 Prozent auf 54,5 Prozent. Die Zahl der Tatverdächtigen stagnierte bei rund 2,1 Millionen.

Einen Rückgang gab es bei der Gewaltkriminalität, die dem Bericht zufolge um 5,3 Prozent auf 184.847 Fälle sank. Darunter waren 2122 Fälle von Mord und Totschlag, von denen die Polizei fast 96 Prozent aufklären konnte. Einen Anstieg weist die Kriminalstatistik dagegen beim Kfz-Diebstahl aus: 37.427 Autos wurden laut "Welt" im vergangenen Jahr gestohlen, ein halbes Prozent mehr als 2012. Auch die Zahl der Taschendiebstähle nahm um 15,6 Prozent auf 135.617 Fälle zu.

Quelle: ntv.de, hla/AFP

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