19-Jährige stirbt bei Autounfall Fremde arbeiten Kaileighs Liste ab
17.05.2014, 09:57 Uhr
Fryer wurde nur 19 Jahre alt.
(Foto: Courtesy of "In Memory of Kaileigh Fryer")
Von Punkt 1: Spanisch lernen - bis Punkt 49: eine Show im Moulin Rouge sehen, reicht die Liste, die Kaileigh Fryer nach ihrem Tod hinterlässt. In ihrer Trauer machen sich Familie und Freunde daran, zu erleben, was Kaileigh nicht mehr schaffte. Und plötzlich machen sogar Fremde mit.
Kaileigh Fryer starb am 9. April, etwas mehr als einen Monat vor ihrem 20. Geburtstag. Sie kam bei einem Verkehrsunfall als Beifahrerin ums Leben. Als ihre Familie Kaileighs Dinge sortierte, fand sie eine Liste von 49 Dingen, die die junge Frau unbedingt noch machen wollte. Diese "Bucket List", die Kaileigh in ihrem Tagebuch aufbewahrt hatte und von deren Existenz niemand in ihrer Familie etwas wusste, wurde auf der Beerdigung an die Trauergäste verteilt.
"Sie war eine erstaunliche Person und ihre Liste zeigt das", sagte ihre Mutter Michelle zu den Beweggründen dafür. Was sich aber daraus entwickelte, damit hatte niemand gerechnet. Es begann damit, dass eine Freundin der Familie zwei Wochen lang vor sechs Uhr aufstand und zum Beweis dafür den Sonnenaufgang fotografierte. Das stand auf Platz 21 von Kaileighs Liste. Ihre Fotos stellte Belinda Parrish-Law, deren Töchter Jessica und Rebecca mit Kaileigh befreundet waren, ins Netz.
"Kaileigh war ein schönes Mädchen, das immer lächelte und eine große Liebe fürs Leben hatte", sagte Parrish-Law über die junge Frau. Seitdem machen sich Freunde und Familie daran, Kaileighs Liste abzuarbeiten. Vieles von dem, was sie vorhatte, steht wahrscheinlich auch auf den Listen anderer junger Menschen.
Sie wollte Spanisch lernen, Salsa tanzen, surfen, und Gitarre spielen. Sie wollte reisen, Pizza in Italien essen, eine Show im Moulin Rouge besuchen und den Karneval in Rio sehen. Aber Kaileigh hatte auch ungewöhnliche Wünsche: Sie wollte einen Oldtimer restaurieren, einen Kaffee mit einem älteren Menschen trinken und mit ihm über sein Leben sprechen oder zu einem Blind Date gehen.
Doch viele Dinge auf ihrer Liste sind auch ganz uneigennützig. Punkt 15 beispielsweise lautet: Blut spenden. Nach Kaileighs Tod taten viele ihrer Freunde genau das. Die örtliche Blutbank verzeichnete Rekordzahlen von Spenden. Eine Freundin von Kaileigh schrieb auf der Facebook-Seite, die zum Gedenken an die Tote eingerichtet wurde, sie werde sich um Punkt 13 und Punkt 1 kümmern. Tammy Harvey will noch in diesem Jahr nach Peru reisen und dort ehrenamtlich als Krankenschwester zu arbeiten. Dafür will sie Spanisch lernen. Ein weiterer Familienfreund, zeigte das Foto seiner Tochter. Darauf ist das Mädchen mit einem Delfin im Wasser zu sehen, Punkt 25 auf Kaileighs Liste.
Inzwischen sind auch völlig Fremde mit dabei, Kaileighs Liste zu erfüllen. Eine junge Frau aus Großbritannien erfüllte Wunsch Nummer elf und ging hinter einem Wasserfall entlang, eine Grundschulklasse schrieb 365 Dinge auf, die sie glücklich machen. Ein Mann aß für Kaileigh Pizza in Italien. Ein in Pakistan geborener Australier will sogar ein Waisenhaus aufmachen und damit Wunsch Nummer 36 in Angriff nehmen.
Quelle: ntv.de, sba