Belgiens Stolz auf Pommesbuden Fritten sollen Weltkulturerbe werden
06.08.2014, 13:10 Uhr
Goldgelb und knusprig - so müssen richtige Pommes aussehen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Herstellung belgischer Pommes ist eine Wissenschaft für sich: Damit sie innen ganz weich und außen schön knusprig werden, müssen sie bei speziellen Temperaturen doppelt frittiert werden. Klingt nach ziemlich guten Fritten - gut genug für die Unesco?
Der Verband belgischer Pommeshersteller will Fritten zum Unesco-Weltkulturerbe erklären lassen. "Wir überlegen seit Jahren, die Frittenkultur zu schützen", sagte Verbandschef Bernard Lefèvre. Dazu müssten sowohl die flämische als auch die französische und deutschsprachige Gemeinschaft in Belgien Pommes zum nationalen Erbe erklären - "dann können wir den nächsten Schritt machen".
Vor allem aber bei den Belgiern wirbt der Pommesverbandschef dafür um Unterstützung. "Viele Städte wollten Pommesbuden noch vor ein paar Jahren abschaffen, weil sie nicht als hübsch betrachtet wurden. Wir sollten aber stolz sein darauf."
Die Flamen habe er bereits überzeugt, sagt er. Jetzt wolle er den Vorschlag auch in der Wallonie - zu der auch die deutschsprachige Gemeinschaft gehört - und in der Brüsseler Region einbringen. "Ich würde nicht so weit gehen zu sagen, dass die Fritten das Land einen. Aber es ist wahr: Keiner behauptet, dass Pommes flämisch oder wallonisch oder aus Brüssel sind. Sie sind belgisch - wie Schokolade und Bier. Pommes sind eine Art Heimat-Geschmack."
Belgische Pommes erhalten ihren speziellen Geschmack, weil sie zweimal frittiert werden. Einmal zehn Minuten bei etwa 130 Grad, um sie innen weich zu bekommen. Dann kurz bei rund 150 Grad, damit sie außen schön knusprig werden.
Quelle: ntv.de, jve/dpa