Panorama

Einladung zu Hitler Chef-Pfadfinder traf Nazis

Baden-Powell gilt als Pfadfinder-Ikone.

Baden-Powell gilt als Pfadfinder-Ikone.

(Foto: REUTERS)

Der Gründer der Pfadfinderbewegung, der Brite Robert Baden-Powell, soll sich vor dem Zweiten Weltkrieg mit führenden Nationalsozialisten getroffen haben und auch zu einem Gespräch mit Adolf Hitler eingeladen worden sein. Dies geht aus Dokumenten des britischen Geheimdienstes MI5 hervor, die die nationalen britischen Archive veröffentlichten.

Demnach traf Baden-Powell im November 1937 den Nationalsozialisten und späteren Reichsaußenminister Joachim von Ribbentrop, der zu dem Zeitpunkt Botschafter in London war. Ziel des Treffens sei eine engere Zusammenarbeit der Pfadfinderbewegung mit der Hitler-Jugend (HJ) gewesen. Den Dokumenten zufolge traf sich Baden-Powell auch mit dem HJ-Führer Hartmann Lauterbacher.

Echtheit nicht belegt

Dem MI5 liegen offenbar Notizen über das Treffen vor, die der Pfadfinder-Gründer am Tag danach machte, deren Echtheit jedoch noch nicht bestätigt werden konnte. Aus diesen geht hervor, dass Baden-Powell "dankbar" für das Treffen mit den Männern gewesen sei. Ribbentrop beschrieb er laut MI5 als "aufrichtig" und "charmant". Dieser habe angeregt, dass sich Baden-Powell mit Hitler persönlich treffen soll, um die Zusammenarbeit der Jugendorganisationen zu diskutieren. Er habe entgegnet, dass er allem offen gegenüberstehe, was zu einem "besseren Verständnis" zwischen beiden Nationen beitrage. Ob Baden-Powell Hitler tatsächlich je traf, blieb unklar.

Baden-Powell gründete die Bewegung im Sommer 1907. Prominente Pfadfinder waren unter anderem US-Präsident George W. Bush, der britische Ex-Premierminister Tony Blair, der frühere französische Präsident Jacques Chirac, der britische Fußballstar David Beckham und "Beatle" Paul McCartney.

Quelle: ntv.de, AFP

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