Gutachten stützt Vergewaltiger Gericht stoppt Bewachung
18.08.2009, 13:35 Uhr
Bürgerprotest in Joachimsthal: Die Freilassung von Werner K. vor über einem Jahr brachte die Gemüter auf.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Werner K. hat mehrere Frauen vergewaltigt und dafür 22 Jahre im Gefängnis gesessen. Anfang letzten Jahres wurde der Sexualstraftäter entlassen und rund um die Uhr bewacht. Jetzt wird diese 24-Stunden-Bewachung eingestellt.
Die 24-Stunden-Bewachung eines Sexualstraftäters aus Joachimsthal in Brandenburg durch die Polizei muss sofort eingestellt werden. Das habe das Amtsgericht Frankfurt (Oder) beschlossen, sagte der Sprecher des Potsdamer Justizministeriums, Thomas Melzer. Das Gericht wies damit einen Antrag der Polizei auf weitere Bewachung zurück. Der Beschluss basiere auf einem Gutachten des Instituts für Forensische Psychiatrie der Berliner Charité. Demnach gehe von dem Mann gegenwärtig keine Gefahr mehr aus. Er war wegen mehrerer Vergewaltigungen 22 Jahre in Haft und wurde Anfang des vergangenen Jahres entlassen und seit Mai 2008 rund um die Uhr bewacht.
Der heute 51-Jährige sei sich bewusst, dass bei jedem weiteren Verbrechen der Verdacht sofort auf ihn fiele. Das halte ihn von weiteren Taten ab, erklärte Melzer. Eine ständige Beobachtung laufe daher ins Leere. Die bloße Vermutung, er könnte neue Straftaten begehen, rechtfertige die dauerhafte Bewachung nicht. Unabhängig davon blieben die restlichen Auflagen aber bis 2013 bestehen. Demnach darf der Joachimsthaler seinen Wohn- und Aufenthaltsort nicht ohne Erlaubnis der zuständigen Behörden wechseln. Außerdem darf er keine Gegenstände besitzen, die einer Straftat dienen könnten. Dazu gehören Ferngläser, Seile oder Masken.
Quelle: ntv.de, dpa