Infektionsgefahr im Gefängnis Häftlinge leben seit Jahren im Dreck
17.03.2014, 21:17 Uhr
Diese Häftlinge in einem Gefängnis in Brasilien können ihre Wäsche vor den Fenstern aufhängen. In einem Gefängnis in Portugal wird gar nicht erst gewaschen.
(Foto: picture alliance / dpa)
In einem portugiesischen Gefängnis sind die Bettlaken der Wachbeamten seit der Eröffnung der Anstalt vor zwölf Jahren noch nie gewaschen worden. Wie die Zeitung "Jornal de Notícias" berichtete, wurde die Bettwäsche der Gefangenen zuletzt vor zwei Jahren gereinigt. "Wir leben in einer ekligen Schweinerei", beklagte einer der Vollzugsbeamten.
Einige Beamte übernachteten in Schlafsäcken, weil sie Angst hätten, sich Infektionskrankheiten zuzuziehen. Fast alle Waschmaschinen der Haftanstalt in Belas nördlich von Lissabon seien seit Langem defekt. Die Arbeitskleidung der Gefangenen sei seit zwei Monaten nicht gewaschen worden. Eine Ärzte-Vereinigung warnte, von den schmutzigen Laken könnten Infektionskrankheiten ausgehen.
Die Gefängnisverwaltung reagierte auf den Zeitungsbericht mit der Ankündigung, dass die Bettlaken der Beamten nun in anderen Haftanstalten gewaschen würden. Zudem sei der Kauf einer neuen Waschmaschine in Auftrag gegeben worden. Die Haftanstalt in Belas ist in Portugal als Prominenten-Gefängnis bekannt. Dort sind unter anderem der Ex-Präsident des Fußballclubs Benfica Lissabon, João Vale e Azevedo, und der frühere Fernsehmoderator Carlos Cruz inhaftiert.
Quelle: ntv.de, sno/dpa