Behörden schlagen Alarm Händler findet Rattengift im Salat
08.03.2013, 17:22 UhrEin Gemüsehändler entdeckt blaue Körnchen in seinem Romanasalat. Es ist Rattengift. Dann geht alles ganz schnell. Über 100 Kisten werden vernichtet. Doch damit ist die Gefahr nicht beseitigt. Denn ein Teil des Salats wurde schon verkauft.

Der Gemüsehändler hat die blauen Körnchen entdeckt und die Lebensmittelüberwachung informiert.
(Foto: lebensmittelwarnung.de)
Mit Rattengift belasteter Salat ist im Rhein-Main-Gebiet verkauft worden. Von einer Lieferung mit 110 Kisten Romanasalat aus Italien seien 105 vernichtet worden, sagte ein Sprecher des Frank furter Ordnungsamts. Eine Kiste sei in einem Markt in Offenbach, vier seien von Zwischenhändlern vermutlich an Verbraucher verkauft worden. Ob jemand zu Schaden kam, war nicht bekannt. Bis zum Freitag habe es keine Meldung über Giftfunde oder Vergiftungen gegeben, sagte der Sprecher des Ordnungsamts.
Im Internet-Portal lebensmittelwarnung.de der Bundesländer und des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit wurde vor dem Verzehr gewarnt. Der Obst- und Gemüsegroßhändler Özdemir vom Großmarkt Frankfurt rufe den Salat "ortofrutticola La Trasparenza" zurück.
Der Salat könne Spuren eines Rattengifts in Form kleiner blauer Granulate aufweisen. Der Salat wurde an "fliegende Händler" im Rhein-Main-Gebiet und an den "Istanbul Markt" in Offenbach geliefert. Käufer wurden gebeten, den Salat zu vernichten. Sollte der verunreinigte Salat verzehrt worden sein, wird dringend geraten, zum Arzt zu gehen. Bei dem zum Einsatz gelangten Produkt handelt es sich um das Rattengift Raticid.
Der Gemüsehändler habe die blauen Körnchen entdeckt und die Lebensmittelüberwachung informiert, sagte der Sprecher des Ordnungsamts. 104 der 110 Kisten seien im Großmarkt vernichtet worden, von zwei nach Offenbach gelieferten Kisten wurde eine vernichtet, die andere war vermutlich schon an Verbraucher verkauft. Vier Kisten seien an Zwischenhändler gegangen und vermutlich ebenso an Verbraucher verkauft worden.
Die Wirkung von Rattengift beruht auf gerinnungshemmenden Substanzen und setzt erst Stunden nach dem Verzehr ein. Die Wirkstoffe sorgen dafür, dass keine Vitamin-K-Synthese mehr stattfinden kann, was letztlich zu einer tödlichen Blutung führt. Die langsame Wirkung von bis zu 48 Stunden ist unerlässlich, da Ratten sehr vorsichtig sind.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Giftnotrufzentrale/Mainz: Tel. +49 (0)6131 19240.
Quelle: ntv.de, awi/dpa