Fähre sinkt vor Südkorea 290 Menschen werden vermisst
16.04.2014, 02:47 Uhr
Das Schiff geriet aus unbekannter Ursache in Schieflage.
(Foto: dpa)
Ein Schiff mit rund 450 Menschen an Bord gerät vor der Südküste Südkoreas in Seenot. Die Besatzung kann noch ein Notsignal absetzen, während die Fähre schon zu sinken beginnt. Eine dramatische Rettungsaktion läuft an.
Eine Fähre mit hunderten Schülern an Bord ist vor der Küste Südkoreas in schwere Seenot geraten. Mindestens zwei Menschen starben, wie die nationale Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf die Küstenwache meldete. Mehr als ein Dutzend Menschen wurde demnach verletzt. Die Zahl der Opfer könne jedoch steigen - viele Passagiere würden vermisst.
Das Fernsehen zeigte Fotos eines um 45 Grad geneigten Schiffes, über dem Hubschrauber kreisten und das dann vollständig kippte. Der Vizeminister für Sicherheit und öffentliche Verwaltung, Lee Gyeong Og, hatte ursprünglich vor Journalisten in Seoul gesagt, dass 368 Menschen gerettet worden seien. Dazu sagte nun der Sprecher der Küstenwache: "Wir haben keine Ahnung, woher diese Zahl kommt." Es seien bisher 180 Menschen gerettet worden.
An Bord waren insgesamt 476 Passagiere und Besatzungsmitglieder, darunter 325 Gymnasiasten. Die Fähre hatte am Dienstagabend in der westlichen Hafenstadt Incheon abgelegt. Sie war unterwegs zur südlichen Insel Jeju, die als Urlaubsparadies bekannt ist, und kenterte etwa 20 Kilometer vom Ufer der Insel Byungpoong entfernt. Um 09.00 Uhr Ortszeit (02.00 Uhr MESZ) setzte die Crew ein Notsignal ab.
Am Rettungseinsatz waren nach Angaben der Küstenwache 34 Schiffe beteiligt - sowohl Schiffe von Marine und Küstenwache als auch Handelsschiffe. Außerdem waren 18 Hubschrauber im Einsatz.
Von Bord des Schiffes aus äußerte sich ein Passagier telefonisch im Nachrichtensender YTN: "Das Boot ist in Schieflage, wir müssen uns an etwas festklammern, um sitzen zu bleiben", sagte er. Das Schiff transportierte auch 150 Autos.
Quelle: ntv.de, sba/AFP/dpa