Ärzte warnen vor Virus Junge stirbt nach Fledermausbiss
21.03.2013, 16:44 Uhr
Das Fledermausvirus kann weltweit auftreten.
(Foto: Reuters)
Ein Junge in Australien wird im Urlaub von einer Fledermaus gebissen. Wenige Wochen später treten Krämpfe auf, die Ärzte sind ratlos. Schließlich fällt der Achtjährige ins Koma und stirbt kurz darauf. Erst spät wird klar: Durch den Biss wurde ein tödliches Virus übertragen. Die Gefahr besteht auch in Europa.
Der Tod eines achtjährigen Jungen in Australien infolge eines Fledermaus-Bisses hat Experten dazu veranlasst, weltweit vor Kontakt mit den Tieren zu warnen. Eine Ansteckung mit dem Australischen Fledermaus-Lyssavirus (ABL-Virus) sei nicht auszuschließen. Auch eine Infektion von Mensch zu Mensch sei theoretisch möglich. Damit bestehe nicht nur eine Gefahr durch die Tiere selbst.
Der Junge war nach Angaben der Ärzte bei einem Urlaub mit der Familie im australischen Bundesstaat Queensland im vergangenen Dezember von einer Fledermaus gebissen worden. Die Eltern bemerkten den Biss nicht. Drei Wochen später traten Krämpfe, Bauchschmerzen und Fieber auf, im weiteren Verlauf kamen Schäden am Gehirn hinzu. Schließlich fiel der Junge ins Koma und starb Mitte Februar. Die Ärzte konnten erst zehn Tage nach Eintritt der Symptome feststellen, was deren Ursache war.
Nach Angaben der Ärzte verliefen bislang alle bekannten Infektionen mit dem ABL-Virus tödlich. Eine Ansteckung beim Menschen sei jedoch äußerst selten. Zwei bestätigte Todesfälle bei Erwachsenen reichen in die Jahre 1996 und 1998 zurück. Das ABL-Virus wurde zunächst bei australischen Fledermäusen und Flughunden festgestellt. Weitere Formen des Virus existieren bei Fledermäusen in den USA und auch in Europa.
Quelle: ntv.de, AFP