Verbraucherzentrale warnt Käse verschimmelt oft vor Ablaufdatum
22.09.2013, 20:42 UhrErst Pferdefleisch, dann Mogel-Eier und mit Schimmelpilz-Gift verseuchter Mais - und jetzt abgepackter Käse. Selbst die vermeintlich frischere Variante, nämlich Käse, der direkt im Supermarkt abgepackt und ausgelegt wird, gibt Anlass zur Sorge.

Nicht jeder Schimmeltyp ist schädlich. Da eine Unterscheidung für den Verbraucher aber kaum möglich ist, sollte fragwürdiger Käse besser nicht mehr gegessen werden.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Abgepackter Käse aus dem Supermarkt ist einer Untersuchung der Verbraucherzentrale Bayern zufolge oft schon vor Erreichen der Haltbarkeitsgrenze verschimmelt. Wie die "Welt am Sonntag" berichtet, hatten die Verbraucherschützer im Großraum München 40 verschiedene Käsesorten im Handel gekauft und beim Zentralinstitut für Ernährungs- und Lebensmittelforschung in Weihenstephan untersuchen lassen. Ein Großteil der Milchprodukte war vor Ablauf der aufgedruckten Haltbarkeitsgrenze verschimmelt.
Als besonders schimmelanfällig erwiesen sich dem Bericht zufolge Käse, der erst an der Käsetheke geschnitten und verpackt werde und dann in Selbstbedienungstheken zum Verkauf ausliege. Hier seien 60 Prozent der Proben vor der Zeit verschimmelt gewesen. Bei Käse, der schon vom Hersteller in Schutzatmosphäre verpackt werde, seien es dagegen nur 20 Prozent gewesen.
Die Leiterin der Verbraucherzentrale Bayern, Marion Breithaupt-Endres, forderte in der "Welt am Sonntag" Konsequenzen: "Das Mindesthaltbarkeitsdatum von frisch geschnittenem Käse muss von den Anbietern überdacht und realistisch nachgebessert werden." Zwar war der DNA-Analyse zufolge bis auf einen Fall keiner der gefundenen Schimmelpilze gesundheitsgefährdend, wie die "Welt am Sonntag" berichtete. Weil eine Unterscheidung zwischen harmlos und gesundheitsgefährdend per Augenschein aber nicht möglich sei, rate die Verbraucherzentrale, verschimmelten Käse generell nicht zu verzehren. Stattdessen sollten Verbraucher die mangelhafte Ware beim Händler reklamieren.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP