"Tippen tötet" Kampagne warnt vor SMS am Steuer
21.05.2014, 09:12 Uhr
Weil Autofahrer nicht nur an der roten Ampel mal zum Handy greifen, geschehen Unfälle, die leicht zu vermeiden wären.
Nur noch kurz der Freundin antworten oder die Zugverspätung nachgucken - immer wieder passieren Unfälle, weil Autofahrer sich von ihrem Handy ablenken lassen. Eine Kampagne in Niedersachsen will das ändern.
Mit einer neuen Kampagne soll gezielt vor SMS-Schreiben oder Handysurfen am Steuer gewarnt werden. Zum Start der niedersächsischen Kampagne wird ein erstes großes Warnplakat am Messeschnellweg in Hannover aufgehängt. Der Titel der Kampagne lautet "Tippen tötet". In anderen Staaten wie den USA gibt es bereits teils drastische Aufklärungskampagnen über die Gefahren, die vom Surfen oder SMS-Schreiben am Steuer ausgehen.
Telefonieren ist für Autofahrer zwar schon lange verboten, die Ablenkung der Verkehrsteilnehmer durch Smartphones und SMS-Schreiben habe in den vergangenen Jahren aber stark zugenommen, sagte der Sprecher des Bundesverkehrsministeriums. "Das ist in den letzten Jahren enorm gestiegen." Nicht zuletzt deshalb sei die Strafe für die Benutzung von Handys am Steuer im neuen Bußgeldkatalog von 40 auf 60 Euro erhöht worden. Im Vergleich zu anderen Ländern ist das jedoch noch günstig.
Bei der Aufklärung von Unfällen hat die Polizei ein Problem: Es sei schwierig, tatsächlich festzustellen, dass das Simsen oder Telefonieren für einen Unfall die Ursache war, sagte ein Sprecher des niedersächsischen Innenministeriums. Kaum ein Autofahrer sage nach einem Crash freiwillig, dass es gekracht habe, weil er durch die Benutzung seines Smartphones abgelenkt gewesen sei. Auch aus Versicherungsgründen werde dies lieber verschwiegen.
Quelle: ntv.de, ame/dpa