Im "Zustand der Sünde"Keine Hostien für Abtreibungsbefürworter
Spanische Abgeordnete, die für eine von der sozialistischen Regierung geplante Liberalisierung des Abtreibungsrechts stimmen, sollen nicht am Abendmahl teilnehmen dürfen.
Katholiken dürften das im September vom Kabinett verabschiedete Gesetz nicht unterstützen, ansonsten befänden sie sich in einem "Zustand der Sünde", sagte der Generalsekretär der spanischen Bischofskonferenz, Juan Antonio Martínez Camino. Die Heilige Kommunion dürften sie dann nicht mehr empfangen. Sie würden aber nicht exkommuniziert, da dies nur für Menschen vorgesehen sei, die sich "aktiv an der Praxis der Abtreibung beteiligen".
Gesundheitsministerin Trinidad Jiménez entgegnete, die katholische Kirche sei "viel mehr als die, die von Herrn Camino repräsentiert wird". Das Parlament berät derzeit über den Gesetzentwurf, der unter anderem grundsätzlich eine Abtreibung bis zur 14. Schwangerschaftswoche erlaubt. Die katholische Kirche in Spanien läuft gegen das Gesetz Sturm. Mitte Oktober waren Hunderttausende in Madrid gegen die Reformen auf die Straße gegangen.