Panorama

Virus grassiert in Saudi-Arabien Labormitarbeiter stirbt an Mers-Virus

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Gesundheitsexperten sind in großer Sorge: Das gefährliche Coronavirus Mers breitet sich immer weiter aus, vor allem in Saudi-Arabien. Dort starb jetzt ein Labor-Mitarbeiter. Am Wochenende meldeten auch die USA den ersten Erkrankungsfall.

Diese Elektronenmikroskop-Aufnahme zeigt das tödliche Coronavirus Mers, das am Wochenende erstmals in den USA nachgewiesen worden ist.

Diese Elektronenmikroskop-Aufnahme zeigt das tödliche Coronavirus Mers, das am Wochenende erstmals in den USA nachgewiesen worden ist.

(Foto: AP)

In der saudi-arabischen Stadt Dschidda ist ein Labormitarbeiter an den Folgen einer Mers-Infektion gestorben. Das berichtete die "Saudi Gazette". Saudi-Arabien ist das Land mit den meisten Mers-Infektionen. Trotzdem sind die Vorsichtsmaßnahmen im Gesundheitswesen des islamischen Königreiches offensichtlich nicht ausreichend. Es ist bereits der zweite Tod eines Krankenhausangestellten durch das gefährliche Virus.

Nach Informationen der Zeitung hatten Ärzte in einem privaten Krankenhaus bei dem Laboranten das Coronavirus Mers zunächst nicht erkannt. Ihre Diagnose lautete demnach auf "Denguefieber". Mers kann zu Nierenversagen und schwerer Lungenentzündung führen. Mehr als 40 Prozent der Infizierten sterben. Einen Impfstoff gibt es nicht.

Das Virus tauchte nun erstmals auch in der Pilgerstadt Mekka auf. Dort wurde eine 40 Jahre alte Frau ins Krankenhaus gebracht. Am vergangenen Wochenende war der erste Mers-Fall in den USA registriert worden. Der Patient soll zuvor in Saudi-Arabien im Gesundheitswesen gearbeitet haben.

Hohe Dunkelziffer angenommen

Experten bezeichnen den Erreger als Mers-CoV ("Middle East Respiratory Syndrome Coronavirus"). In Saudi-Arabien wurden allein zwischen dem 11. und 26. April 2014 nach WHO-Angaben 138 Erkrankungsfälle diagnostiziert. Vereinzelt ist der Erreger auch in andere Länder eingeschleppt worden, etwa nach Großbritannien. In München war im März 2013 ein 73 Jahre alter Mers-Patient aus den Vereinigten Arabischen Emiraten gestorben.

Kürzlich meldete Ägypten den ersten Erkrankungsfall. Am Sars-Erreger, der ebenfalls zu den Coronaviren zählt, waren vor zehn Jahren rund 800 Menschen gestorben. Mers gilt zwar als weniger ansteckend, führt aber häufiger zum Tod. Schon aus dieser Tatsache wird mit einer hohen Dunkelziffer gerechnet.

Quelle: ntv.de, ppo/dpa

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