Panorama

Rätsel um Air-France-AbsturzLetzte Suche im Atlantik

26.03.2010, 19:35 Uhr

In einem letzt kostspieligen Akt soll nach dem verschollenen Wrack der Unglücksmaschine gesucht werden, die im Juni 2009 vor Brasilien in den Atlantik stürzte. Die Ursache des Unglücks ist bislang nicht geklärt.

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Nur einige Wrackteile wurden bislang geborgen. (Foto: picture-alliance/ dpa)

Rund zehn Monate nach dem Absturz einer Air-France-Maschine im Atlantik ist der dritte und letzte Versuch zur Ortung des Wracks angelaufen. Die Suche werde sich auf ein Seegebiet etwa 1500 Kilometer nordöstlich der brasilianischen Küstenstadt Recife konzentrieren, sagte der Chef des französischen Amts für Unfallanalyse BEA, Jean-Paul Troadec. An der Aktion beteiligen sich die Spezialschiffe "Anne Candies" aus den USA und "Seabed Worker" aus Norwegen. Sie sollen am Sonntagabend von Recife aus in das vermutete Absturzgebiet auslaufen.

Die Schiffe sind mit hochsensiblen Tauchrobotern ausgestattet, die das in mehreren tausend Metern Tiefe vermutete Wrack und die Flugschreiber finden sollen. Beim Absturz des Airbus A330-200, der von Rio nach Paris wollte, waren in Nacht zum 1. Juni des vergangenen Jahres 228 Menschen ums Leben gekommen, darunter 28 Deutsche. Nur 51 Leichname wurden damals aus dem Wasser geborgen.

Zehn Millionen Euro Kosten

Die von der BEA koordinierten Arbeiten sollen mindestens vier Wochen dauern. Das zu durchkämmende Gebiet umfasst mit etwa 2000 Quadratkilometern eine wesentlich kleinere Fläche als bei den beiden vorangegangenen Suchaktionen. An Bord der beiden Schiffe sind etwa 100 Experten. Es geht vor allem um die Bergung der Flugschreiber, ohne die eine endgültige Klärung der Absturzursache nicht möglich sein wird. Troadec hatte vor der Suche gesagt, dass die Chancen, die Flugschreiber zu finden, deutlich besser als 50:50 seien.

Aus Deutschland wurde ein Unterwasserfahrzeug des Kieler Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften nach Brasilien geschickt. Der Tauchroboter "ABYSS" soll zusammen mit zwei baugleichen Geräten aus den USA nach dem Wrack Ausschau halten. Air France und der Flugzeugbauer Airbus lassen sich die Suche rund zehn Millionen Euro kosten.

Quelle: dpa