Panorama

Pinguin frisst Sand statt Schnee Luckyfeet liegt im Koma

Falscher Strand: Neuseeland ist nicht geeignet für Pinguine.

Falscher Strand: Neuseeland ist nicht geeignet für Pinguine.

(Foto: REUTERS)

Der nach Neuseeland geirrte Pinguin muss ins künstliche Koma versetzt werden. "Luckyfeet" frisst haufenweise Sand, in der Annahme, es sei Schnee, der ihn runterkühlen könnte. Die öffentliche Anteilnahme am Schicksal des Pinguins ist groß.

In Neuseeland wächst die Sorge um den Pinguin, der sich nach 3000 Kilometern Seereise an einen Strand der Insel verirrt hat. "Luckyfeet", wie die Einheimischen ihn nach dem Pinguin-Film "Happy Feet" nennen, befindet sich im Tierkrankenhaus. Pfleger brachten das ein Meter große Jungtier in den Zoo von Wellington, nachdem Tierärzte Alarm geschlagen hatten.

Der Pinguin hat am Strand Sand gefuttert - wahrscheinlich in dem Irrglauben, er stehe wie zu Hause auf Schnee. Das könnte ihm zum Verhängnis werden, fürchten Experten. "Es steht fifty-fifty, ob Luckyfeet überlebt", sagte die Leiterin der Veterinärabteilung des Zoos, Lisa Argilla. Luckyfeet hatte nach Angaben der Tierärzte zu wenig getrunken und war zu heiß geworden.

"Luckyfeet" hat sich den Magen mit Sand vollgeschlagen.

"Luckyfeet" hat sich den Magen mit Sand vollgeschlagen.

(Foto: AP)

Der Kaiserpinguin wurde ins künstliche Koma versetzt und soll möglicherweise operiert werden. Wieso er sich an die Kapiti-Küste verirrt hat, ist unklar. So etwas passiert äußerst selten, zuletzt im Jahr 1967.

Überhitztes Tier

Luckyfeet war Anfang der Woche plötzlich am Strand rund 60 Kilometer nördlich der Hauptstadt Wellington aufgetaucht. Scharen von Schaulustigen tauchten auf, doch sperrten Freiwillige den Strand ab, um den Pinguin nicht erschrecken. Die Tier- und Umweltschutzbehörde beobachtete und filmte das Tier, wollte es aber in Ruhe lassen.

Eingriff: Tierschützer wollen den Pinguin retten.

Eingriff: Tierschützer wollen den Pinguin retten.

(Foto: AP)

Für den Pinguin ist es in Neuseeland eigentlich viel zu warm. Tierschützer hatten ihm in den vergangenen Tagen schon ein Schattendach an den Strand gebaut. Wenn Pinguinen zu Hause in der Antarktis warm wird, fressen sie Schnee, um sich abzukühlen. Es könnte sein, dass Luckyfeet den weißen Sand für Schnee hielt und deshalb schluckte. Befürchtet wird auch, dass der Pinguin mit dem Sand etwas anderes verschluckt haben könnte, das ihm nun schwer im Magen liegt.

Den Pinguin in die Antarktis zurückzubringen, ist im antarktischen Winter praktisch unmöglich. Außerdem könnte das Tier seine dort isoliert lebenden Artgenossen mit Krankheitskeimen anstecken, die er auf der langen Reise eingesammelt hat.

Quelle: ntv.de, dpa

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