Panorama

Solidarität mit kastrierten Ferkeln Männer sollen "baumeln lassen"

(Foto: dpa)

Wie macht man die Öffentlichkeit auf die Schmerzen von jungen Ferkeln bei der Kastration aufmerksam? Eine belgische Tierschutzorganisation entscheidet sich für einen ausgefallenen Ansatz und ruft alle Männer auf, keine Slips zu tragen. Das Motto: "Lasst sie baumeln".

Mit einem kuriosen Aufruf zum Unterhosen-Verzicht will eine belgische Tierschutzorganisation auf die Leiden männlicher Ferkel bei der Kastration ohne Betäubung aufmerksam machen. Ein Plakat fordert alle Männer auf, am 9. September auf ihren Slip zu verzichten. Es zeigt eine durchgestrichene Unterhose und darüber den zweideutigen Spruch "Lasst sie baumeln".

"Wir wollten damit ein bisschen provozieren", erklärte die Sprecherin der Tierschutzorganisation Gaia die Aktion. Die Reaktionen seien aber durchweg positiv. "1000 Männer haben uns schon versprochen, an dem Tag keine Unterhose anzuziehen." Die frisch gestartete Kampagne soll mehrere Wochen lang im Internet und in Zeitungen laufen. Auch ein Radiospot ist geplant.

Deutsche Tierschützer loben Kampagne

Der Deutsche Tierschutzbund zeigt sich von der Kampagne angetan. "Gerade bei so einem Thema, von dem viele Menschen gar nichts wissen, muss man ein bisschen was Außerordentliches machen, um Aufmerksamkeit zu bekommen", lobte Sprecher Marius Tünte. Auch der Tierschutzbund hat eine ältere, bundesweite Kampagne, die ähnlich provokant ist: Sie zeigt einen nackten Mann, der sich ein blutverschmiertes Tuch vor den Lendenbereich hält. Darüber steht: "Fühl' Dich wie ein Schwein."

Männliche Ferkel werden in vielen Ländern kastriert, weil ihr Fleisch später sonst einen unangenehmen Beigeschmack haben kann. Der Eingriff ist ohne Betäubung nach Angaben von Tierschützern sehr schmerzhaft und in Deutschland mit wenigen Ausnahmen verboten. In Belgien, wo es kein Verbot gibt, werden nach Angaben von Gaia jedes Jahr rund fünf Millionen Ferkel ohne Betäubung kastriert.

Quelle: ntv.de, dpa

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