Schwere Unwetter fordern drei Opfer Mann ertrinkt im überfluteten Keller
29.07.2014, 06:45 Uhr
Wegen heftiger Gewitter muss die Feuerwehr in Baden-Württemberg mehr als tausendmal ausrücken. Überflutete Keller, umgestürzte Bäume und verwüstete Bahnstrecken sind das Resultat der Nacht. Ein Mann fällt im eigenen Keller den Wassermassen zum Opfer.
Mit Donner, Blitz und Wolkenbruch sind Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg von heftigen Gewittern getroffen worden. Besonders stark regnete es in Münster. Dort ertrank ein Mann in einem überfluteten Keller. In der Innenstadt stürzte ein Baum auf ein Auto. Eine Frau darin wurde lebensgefährlich verletzt. Keller liefen voll Wasser, umgestürzte Bäume blockierten die Straßen. Die Feuerwehr zählte bis in die Nacht mehr als 1000 Notrufe. Die Leitungen seien völlig überlastet gewesen, hieß es.
Am Morgen entdeckte die Autobahnmeisterei zudem ein weiteres Todesopfer. Ein Autofahrer war an einer Autobahnausfahrt mit seinem Pick-Up in einen überfluteten Graben gefahren. Vermutlich war der Wagen bei dem starken Regen von der Autobahn abgekommen, berichtet die "Münstersche Zeitung".
800 Retter waren stundenlang im Dauereinsatz, sie kämpften bis zur Erschöpfung. In der 36.000 Einwohner zählenden Stadt Greven registrierte die Feuerwehr am Abend bereits mehr als 500 Notrufe, meistens wegen gefluteter Keller. Die Polizei sperrte die Innenstadt für den Verkehr. Über Verletzte wurde dort zunächst nichts bekannt. Der Deutsche Wetterdienst schätzte nach der Auswertung von Radarbildern die Regenmengen in Greven und Ahaus auf mindestens 60 Liter pro Quadratmeter für einen Zeitraum von sechs Stunden.
Bahn richtet Notverkehr ein
Auch das Ruhrgebiet bekam ordentlich Regen ab. In Bochum reichten wenige Minuten Starkregen, um Kellerräume, Wohnungen und Straßen unter Wasser zu setzen. Insgesamt musste die Feuerwehr mehr als 100 Mal ausrücken. Zwischen Essen und Bochum stürzten Bäume auf die Gleise der S-Bahn-Linie S1. Die Bahn richtete auf diesem Abschnitt einen Notverkehr mit Bussen ein.
In Baden-Württemberg traf es vor allem die Kreise Tuttlingen und Rottweil. Dort liefen Keller voll Wasser. Nach Angaben der Polizei war die Feuerwehr in vielen Städten und Gemeinden im Dauereinsatz. Auf einer regennassen Straße kam ein Autofahrer ums Leben.
Auswirkungen hatte das Wetter auch auf den Bahnverkehr. Bei Gosheim im Kreis Tuttlingen kam es zu einem Erdrutsch. Ein heftiges Gewitter löste in Wurmlingen einen Dachstuhlbrand in einem Mehrfamilienhaus aus. Ein Hausbewohner zog sich dabei Verbrennungen zu. Die Feuerwehr konnte den Brand nach kurzer Zeit löschen. Der Deutsche Wetterdienst warnt weiter vor heftigen Gewittern.
Quelle: ntv.de, lsc/dpa