Panorama

"Mehr Männer braucht die Kirche" Erzbischof bangt um Nachwuchs

Erste Reihe, vierter Mann von Links, oder der Mann mit dem Bischofsstab: Ludwig Schick.

Erste Reihe, vierter Mann von Links, oder der Mann mit dem Bischofsstab: Ludwig Schick.

(Foto: picture alliance / dpa)

Eigentlich wirkt die katholische Kirche ziemlich männlich. Zumindest beim Blick auf ihre Amts- und Würdenträger. Ein ganz anderes Bild zeigt sich dagegen beim Besuch von Gottesdiensten. Der Basis mangelt es an Kerlen – davon zeigt sich zumindest der Männerbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz überzeugt.

Die katholische Kirche muss sich nach Ansicht des Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick stärker um die Männer kümmern und sie mehr in den Kirchenalltag holen. An der Kirchenbasis seien die Frauen in der absoluten Überzahl, sagte Schick bei der Feier zum 150. Bestehen des Katholischen Casinos Scheinfeld. Sowohl bei den Ehrenamtlichen als auch bei den Angestellten der Caritas und der Diözesen liege die Frauenquote bei rund 80 Prozent. In den Gottesdiensten sowie bei der Vorbereitung von Kommunion und Firmung seien in vielen Pfarreien oft überhaupt keine Männer zu finden. Das Katholische Casino Scheinfeld kümmert sich um Hilfe für Menschen in Not.

Lediglich in der Führungsebene werde die katholische Kirche zu Recht als männerdominiert bezeichnet, und auch daran müsse sich einiges ändern, sagte Schick weiter. Zugleich machte er aber deutlich, dass Frauen im Priesteramt für ihn weiter undenkbar seien. Ihre Arbeit an der Basis sei jedoch sehr wichtig: "Was wären wir ohne sie?" Nötig seien aber auch eine "männerorientierte Pastoral- und Gottesdienstgestaltung", betonte Schick. Er ist auch Beauftragter der katholischen Deutschen Bischofskonferenz für die Männerarbeit und Männerseelsorge in Deutschland.

"Männer ticken anders", betonte der Erzbischof. "Sie mögen keine Stuhlkreisrunde, keine Plauderstunde und Kaffeekränzchen. Sie unterhalten sich lieber - auch über religiöse Themen - beim Basteln und Werken oder bei anstrengenden Nachtwanderungen und Fahrradtouren."

Quelle: ntv.de, dpa

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